Jauch-Millionär: „Das ist wie ein Märchen“

Hannover (dpa) - Als erster Kandidat seit knapp vier Jahren hat der Hannoveraner Ralf Schnoor bei Günther Jauchs Rateshow eine Million Euro abgeräumt. Bei der letzten Frage nach dem Namen der ersten deutschen Briefmarke hatte der 49-Jährige sogar noch seinen Telefon-Joker übrig.

Ein Millionenpublikum schaute am Freitagabend auf RTL zu, wie Schnoor seinen Freund dann nur noch anrief, um ihm zu berichten, dass er die Antwort auf die alles entscheidende Frage auch ohne Hilfe wisse: „Schwarzer Einser“.

Doch auch mit der Million will Schnoor so weitermachen wie bisher. Bereits am Samstag, einen Tag nach der Ausstrahlung seines Millionen-Triumphes, stand der Ratefuchs schon wieder hinter der Kuchentheke seines „Café K“ im Szenestadtteil Linden.

„Sicherlich werde ich nun öfter auch mal Fünfe grade sein lassen“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Aber in seinem Café Kuchen backen und die Toiletten putzen wolle er weiterhin. Von dem Gewinn will er sich mit seiner Frau Sarah eine Wohnung kaufen - das war ohnehin geplant - und eine langersehnte Reise nach Australien gönnen. „Und jeder hier bekommt mehr Lohn“, kündigte Schnoor die gute Nachricht für seine 22 Mitarbeiter an. Das „Café K“ betreibt er seit 25 Jahren.

Auch die beliebten Raterunden „Table-Quiz“ soll es weiterhin in seinem Café geben. Dafür denkt sich Schnoor stets die Fragen aus. Dieses Vorwissen hatte ihm gleich zweimal auf Jauchs Kandidatenstuhl geholfen: Bei der Frage für 500 000 Euro wusste der Hannoveraner, dass das Schmerzmittel Acetylsalicylsäure auf einen Wirkstoff in der Weidenrinde zurückgeht. Und auch die Frage nach dem „Schwarzen Einser“ hatte Schnoor schon einmal in seinen Raterunden gestellt.

„So ein Glück zu haben, ist ein Märchen“, sagte Schnoor. Bereits als Jauch die Millionenfrage stellte, war ihm ein Lächeln über das Gesicht gehuscht, das er sich dann aber verkniff, um die Spannung aufrecht zu erhalten. Nach dem Anruf bei seinem Telefonjoker war die Sache dann aber schnell beendet - Jauch konnte nur noch gratulieren.

Für die Ausstrahlung seines Triumphes am Freitagabend hatte Schnoor seine besten Freunde eingeladen - ihnen aber vorgegaukelt, er habe sich am Ende verzockt und sei auf 16 000 Euro zurückgefallen. „Es war nicht schwierig, stillzuhalten“, sagte er grinsend. „Es war reine Boshaftigkeit.“ Die baffen Blicke seiner Bekannten hätten ihm eine diebische Freude bereitet. Nur seine Frau Sarah wusste bereits von dem Gewinn - sie hatte im Publikum der Show gesessen.

Schnoor ist der siebte Jauch-Millionär in der Geschichte der Ratesendung. Außerdem haben zwei Prominente - Thomas Gottschalk und Oliver Pocher - bereits die Millionen-Frage zugunsten eines guten Zwecks geknackt.