Es grünt so grün an Heiligabend

Die Meteorologen machen wenig Hoffnung auf Schnee zum Fest — ganz anders als die Bauernweisheiten.

Düsseldorf. Das nahende Weihnachtsfest wirft stets eine Reihe äußerst schwieriger Fragen auf: Was schenke ich meinen Lieben? Wo wird in diesem Jahr Heiligabend gefeiert? Gibt es Gans mit Knödeln oder Würstchen mit Kartoffelsalat? Und wer verzichtet auf’s Anstoßen und bringt am Ende Oma Erna nach Hause?

Keine Frage beschäftigt die Menschen zum Winterbeginn am Sonntag aber so sehr wie diese: Gibt es in diesem Jahr weiße Weihnachten? Nicht, dass es für die meisten wirklich einen Unterschied machen würde, findet die Mehrzahl der Feierlichkeiten doch ohnehin drinnen statt. Unter den wenigsten Christbäumen dürften heute auch noch Schlitten zu finden sein. Und selbst der Familienspaziergang ist doch bei zehn Grad plus viel angenehmer als bei zehn Grad minus.

Dennoch: Der Schnee zu Weihnachten ist scheinbar existenziell, dafür aber leider selten und zudem absolut unvorhersehbar. Das sagt sogar der Deutsche Wettedienst: „Das Wetter ist einfach zu chaotisch — noch ist alles möglich“, so Meteorologe Andreas Friedrich. Frühestens zehn Tage im Voraus gebe es eine Prognose.

Es stimme aber nicht, wie viele meinen, dass es früher zu Weihnachten mehr Schnee gab als heute. Nach Auswertung der vergangenen 60 Jahre habe sich an der Schneewahrscheinlichkeit nichts geändert. Nur in den Alpen liegt an den Feiertagen sicher Schnee, schon in München liegt die Wahrscheinlichkeit nur bei 40 Prozent, in Berlin 20 und bei uns am Rhein bei nur zehn Prozent.

Nun gut, hat der Wetterdienst wenig Erfreuliches zu berichten, kann man sich immer noch auf die gängigen Bauernweisheiten stützen, heißt es doch: „Sitzt im November fest das Laub, wird der Winter hart, das glaub.“ Mit Blick auf viele Bäume besteht also durchaus noch Hoffnung auf ein knackig-kaltes Fest. Auch folgende Regel spielt den Schnee-Liebhabern in die Karten: „Viele Eicheln im September, viel Schnee im Dezember.“

Sollte es aber aller Bauernschläue zum Trotz nichts werden mit der weißen Weihnacht, bleibt folgender Trost zum Abschluss: „Steckt die Krähe zu Weihnacht im Klee, sitzt sie zu Ostern oft im Schnee.“