Experten-Tipps: Make-up aufs Licht abstimmen

Berlin (dpa/tmn) - Welche Frau gefällt sich schon im Spiegel einer Umkleidekabine? Es scheint ein Ding der Unmöglichkeit zu sein: Man sieht im Halogenlicht fahl und müde aus. Das muss aber nicht sein, sagen Experten: Das Make-up muss nur auf das Licht abgestimmt sein.

Ob man sich tiefblaue Lider schminkt oder diese in ein dezentes Braun taucht, ist nicht nur typabhängig. Auch die vorherrschenden Lichtverhältnisse im Raum spielen eine große Rolle. Im gedämmten Flurlicht schmeichelt etwa farbenfrohes Augen-Make-up, wenige Schritte weiter, unter Halogenlicht, jagt es einem einen fiesen Schrecken ein.

„Klar ist, je nach Lichtfarbe und Einfall des Lichtes wirken das Make-up und die Nuancen immer unterschiedlich“, bestätigt Boris Entrup, Make-up-Experte für Maybelline Jade. Er nennt ein weiteres Beispiel: „Die meisten Räumlichkeiten werden von oben beleuchtet. Weil dadurch Schatten um das Auge herum entstehen, wird das Augen-Make-up unglaublich verstärkt.“

Dieser Effekt lässt sich abmildern: „Mit reflektierenden und schimmernden Farben im Augen-Make-up kann auch bei sehr dunklen Farben noch einiges an Licht herausgeholt werden“, lautet Entrups Tipp. Lidschatten-Puder mit Glanzeffekt ist demnach eine gute Wahl. Intensive Farbtöne wie Lila, Blau oder Dunkelgrün könnten zusätzlich mit einem Highlighter im inneren Augenwinkel aufgehellt werden.

Wer sich unsicher ist, wie man einen Look dem vorherrschenden Lichtverhältnis anpasst, sollte sich laut Stephan Schmied, Make-up-Artist für Max Factor, an den Regeln der Kontrastfarbenlehre orientieren: „Grünes Licht schluckt rote Farben, und gelbes Licht wiederum lässt violette Töne blasser wirken“, erläutert er.

Ein Beispiel gefällig? Bei einem Date mit Kerzenschein, der von Schmied als gelbes Licht kategorisiert wird, darf das Augen-Make-up grundsätzlich kräftiger sein. „Das Licht kommt nun von vorne und alles erscheint etwas softer und wärmer“, ergänzt Entrup. Allerdings sollten entsprechend der Kontrastfarbenlehre kühle Farben wie Blau vermieden werden, da diese im gelben Kerzenlicht verblassen.

Ein Licht, das für jede Frau und jedes Make-up unvorteilhaft ist, wird von Halogenlampen erzeugt. Diese beleuchten besonders häufig Büros, Hallen und Umkleidekabinen. „Im Gegensatz zum Kerzenschein, in dem jede Frau besonders schön aussieht, lässt Halogenlicht den Teint immer härter und müder erscheinen“, erläutert Peter Schmidinger, Beautyexperte vom VKE-Kosmetikverband in Berlin.

Eine Lösung hat Boris Entrup: „Mit dem Nude-Look oder auch dem Camel-Sand-Look ist man stets bestens beraten. Da sich beide Looks in der gleichen Farbfamilie bewegen und nur mit der Intensität spielen, sind sie ausgesprochen vielfältig und alltagstauglich.“ Die Lichtverhältnisse verändern das Make-up aus puderigen, hellen Farben wie Beige oder Rosé daher nur begrenzt, und so sei es möglich, immer frisch, sexy und gepflegt auszusehen. Das gelte für Situationen unter Halogenlampen - und auch, wenn man sich im Laufe eines Tages in unterschiedlich beleuchteten Räumen aufhält.

In den Abendstunden darf dann aber richtig in den Farbtopf gegriffen werden: „Bei einer coolen Sommerparty kann man gut und gerne zu Knallfarben wie Pink, Blau, Türkis und Orange greifen“, ermutigt Susanne Krammer, Visagistin von Rimmel London.