Fähre mit 280 Menschen sitzt im Nordseewatt fest

Ein Schiff bleibt im Nordseewatt stecken - und Hunderte Menschen müssen an Bord ausharren. Ein erster Rettungsversuch schlägt fehl, ein Vater mit seinem kranken Sohn kann schon aufs Festland.

Symbolbild.

Foto: Ingo Wagner

Harlesiel (dpa) - Eine Fähre mit rund 280 Menschen an Bord ist auf der Überfahrt von der Nordseeinsel Wangerooge ans Festland im Watt steckengeblieben. Seenotrettern gelang es am Montagnachmittag zunächst nicht, das Schiff freizuschleppen. Um 23 Uhr sollte ein weiterer Versuch unternommen werden, dann stehe das Wasser wieder höher, sagte der Sprecher der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, Christian Stipeldey. „Es ist davon auszugehen, dass das gelingt, vielleicht schafft es die Fähre sogar aus eigener Kraft.“

Zwischen den ostfriesischen Inseln und dem Festland setzen sich immer wieder Fähren fest, wenn der Wasserstand niedriger ist als vorhergesagt oder der Wind ungünstig steht und das Wasser aus der Fahrrinne drückt. Sprecher Stipeldey sagte, das passiere etwa fünf bis zehn Mal im Jahr. In der Regel zieht das für die Fahrgäste aber nur eine mehrstündige Zwangspause auf See nach sich. 2016 habe es schon mehr Fälle als sonst im Schnitt gegeben, sagte der Sprecher.

An Bord der Fähre war auch ein Vater mit seinem fünf Jahre alten, kranken Sohn. Die Seenotretter brachten ihn mit einem Rettungsschiff zunächst zurück auf die Insel, weil aufgrund des ungewöhnlich niedrigen Wasserstandes auch das Rettungsboot den Hafen in Harlesiel nicht mehr anlaufen konnte. Auf der Insel sollte dann entschieden werden, ob der Junge mit einem Hubschrauber aufs Festland geflogen werden sollte. Alle anderen rund 280 Passagiere blieben an Bord, für sie bestand keinerlei Gefahr.