Monheim Das Böötchen schippert wieder

Monheim. · Seit Samstag bringt die Fähre wieder Menschen und Fahrräder zwischen Monheim und Dormagen über den Rhein. Nach einem Motorschaden kurz nach dem Corona-Lockdown pausierte der Betrieb wochenlang.

Sie genossen am Sonntag die Fahrt (v.l.) auf dem „Piwipper Böötchen“: Dagmar Benischke-Muhr und Josef Muhr sowie Renate Smak und Andrea Wilpert .

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Endlich ist die tolle Rundumsicht auf den Rhein und die Stadtkulissen wieder möglich. Nach der Reparatur des Motorschadens hat das „­Piwipper Böötchen“ zwischen Monheim und Dormagen wieder seinen wochenlang unterbrochenenen Fährbetrieb aufgenommen. So wie das Wetter dürften am Sonntagnachmittag an Bord auch Andrea Wilpert und Renate Smak unter ihren Corona-Schutzmasken strahlen. Beide sind schon mehrere Male mit dem Bötchen gefahren und genießen die Atmosphäre am Rhein. „Es ist wie Urlaub“, schwärmt Wilpert. „Ganz einfach ein schöner Flecken ­Erde hier.“

Das „Piwipper Böötchen“ wurde bereits schmerzlich vermisst

Ihre Begleiterin Smak stimmt mit einem Koppfnicken zu und ergänzt: „Ganz Monheim ist schön!“ Beide hatten, wie sie sagen, die vom Verein ­Piwipper Böötchen betriebene Fähre erst im Corona-Lockdown und dann während der Reparatur „schmerzlich vermisst“. Und sie bedauern, dass die letzte Überfahrt bereits um 18 Uhr erfolgt.

An dem schwül-warmen Sonntag und bei dichter Wolkendecke kommt es einem auf der Fähre wie an einem Hafen vor. Die Winde wehen auf dem flachen Gewässer und sorgen für eine genüssliche Abkühlung. Das lassen sich Emilia und Juan Carlos nicht entgehen. Auf ihrer Radtour nutzen sie ihre erste Überfahrt auf dieser Fähre für eine kleine Erfrischung. Die Masken stören ein wenig, müssen jedoch zur Sicherheit während der Fahrt getragen werden.

Ein etwas größerer Anlass führt Dagmar Benischke-Muhr und Josef Muhr auf den Rhein. Sie feiern ihren 40. Hochzeitstag und planten für den Sonntag, ein paar besondere Ausflugsziele anzusteuern. Nach dem Besuch der Gladiatoren-Ausstellung im Neanderthal-Museum in Mettmann sind sie nun zum ersten Mal auf der Piwipper Fähre. Indes ist das Ehepaar mit dem Fluss vertraut, wohnt es doch in Rüdesheim am Rhein. „Wir wussten gar nichts von dem Motorschaden des Bootes“, sagt die Ehejubilarin. „Umso fröhlicher sind wir nun, es zu nutzen.“ Ihr Ziel ist das Landgasthaus Piwipp auf der Dormagener Rheinseite.

Das sei für viele aus Monheim übersetzende Passagiere ein beliebtes Ziel, sagt Heiner Müller-Krumbhaar, der Vorsitzende des Vereins „Piwipper ­Böötchen“. Am Mittwoch war bereits eine Trauung bei strahlendem Wetter auf dem Boot, das zuvor wegen eines Kolbenfressers ausgefallen und für mehr als 10 000 Euro in Darmstadt repariert und generalüberholt worden war. Der kaputte Motorzylinder sei der erste Schaden der Fähre gewesen, die seit September 2012 an den Wochenenden und Feiertagen im Sommerhalbjahr fährt.

Es gelten folgende Corona-Schutzregeln an Bord: Die Fähre transportiert jeweils nur zwölf statt 25 Passagiere zwischen Monheim und Dormagen-Rheinfeld. „Mehr können wir nicht gleichzeitig mitnehmen“, stellt Heiner Müller-Krumbhaar fest und ergänzt: „Die Abstände müssen eingehalten werden.“