Langenfeld/Monheim Krise sorgt für späte Kirchenfeiern
Langenfeld/Monheim. · Die katholische Kommunion und die evangelische Konfirmation war corona-bedingt im Frühjahr nicht möglich. Die christlichen Gemeinden holen die Feiern aber nach.
Die Corona-Krise und die Schutzbestimmungen haben auch den Kirchen große Probleme bereitet. Nicht nur die Gottesdienste waren wochenlang ausgesetzt, auch die Konfirmationen und Erstkommunionsfeiern fielen dem Lockdown zum Opfer. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Natürlich werden die Feiern nachgeholt, heißt es seitens der Kirchengemeinden. Das regeln sie indes völlig unterschiedlich.
Die evangelische Kirche in Monheim-Mitte beispielsweise hat alle Konfirmationen auf das nächste Jahr verschoben. „Wir haben 40 Konfirmanden und müssen die Feiern auf drei bis vier Gottesdienst-Termine verteilen“, erklärt Pfarrer Falk-Rüdiger Breuer. „Der gesamte Mai 2021 wurde zum Konfirmations-Monat erklärt.“ Um den Kontakt zu den Konfirmanden zu erhalten, richtete die protestantische Gemeinde einen Online-Konfi-Chat ein. „Die Schwierigkeit ist, dass man damit nicht alle erreicht“, meint Pfarrer Breuer, „da nicht alle die technischen Mittel haben.“ Nach den Sommerferien sollen wieder persönliche Treffen stattfinden. „In Kleingruppen zu verschiedenen Terminen“, sagt Breuer. „Dazu müssen wir dann Sitzpläne erstellen.“
In Baumberg konnten die 21 Konfirmanden und deren Eltern über die Nachholtermine für die Konfirmation mitentscheiden. „Die Jugendlichen werden aufgrund dieser Befragung nun an fünf Samstagen in Gruppen von zwei bis fünf Konfirmanden eingesegnet“, sagt Pfarrerin Annette Gebbers. „Die Termine sind am 27. September und am 10. Oktober sowie 2021 am 27. März, am 17. und am 24. April.“ Vorher werde es noch Treffen mit den einzelnen Konfirmandengruppen geben. Seit dem Lockdown Mitte März gab es keinen Konfirmandenunterricht. „Den Kontakt zu den Jugendlichen und Eltern haben wir insbesondere per Emails aufrecht erhalten“, so Pfarrerin Gebbers.
Bei der evangelischen Gemeinde Langenfeld ist dem Vernehmen nach geplant, aber noch nicht entschieden, ab dem 13. September im Pavillon vor der Erlöserkirche Konfirmationsfeiern an mehreren Terminen anzubieten.
Bis zu vier Kinder feiern
ihre Erstkommunion
Die Monheimer Katholiken bieten seit dem 15. Juni jeweils bis zu vier Kindern an, ihre Erstkommunion mit der Familie und Verwandten in den normalen kirchlichen Gottesdiensten nach Wahl zu feiern; natürlich nach vorheriger Anmeldung und unter den Schutzbestimmungen. Etwa die Hälfte der fast 100 Monheimer Kommunionskinder habe in einer der Heiligen Messen so bereits den Segen empfangen, berichtet Pfarramtssekretärin Els van Lieshout, „weitere folgen in den kommenden Messen“.
In Langenfeld hat die katholische Großgemeinde St. Josef und Martin die Erstkommunionsfeiern der 177 Kinder auf drei Wochenenden ab dem 14. August verschoben. „Insgesamt gibt es 17 Erstkommunionmessen, um nach Coronabedingungen eine gute Messe durchführen zu können“, erklärt Gemeindereferentin Barbara Wortberg. Vieles lief bei den Langenfelder Katholiken seit Mitte März online. „Die Kinder haben in der Passionszeit die Karwoche in Bildern per Mail erlebt und eine musikalische Aufführung des Karfreitags auf Youtube“, so Wortberg. „Als die ursprünglichen Kommuniontermine gewesen wären, habe ich mit Video-Impulsen begonnen. Sie sind jeden Sonntag für die Kinder und Eltern ebenfalls auf Youtube zu sehen.“ Die Reaktionen der Eltern seien unterschiedlich. „Die meisten Eltern zeigen ein großes Verständnis dafür, dass ungewöhnliche Zeiten nicht alle Wünsche erfüllbar machen“, sagt Wortberg. „Einige Eltern hätten sich mehr Wahlmöglichkeiten für ihre Erstkommunionmesse gewünscht oder auch mehr Plätze, die für ihre Angehörigen zur Verfügung stehen.“ Auch die Konfirmanden sind von der Verschiebung nicht begeistert. „Ich finde das ziemlich fade“, sagt Paul Bischoff aus Monheim, „weil wir uns vorbereitet hatten und es war schon alles gebucht.“ Der Konfirmandenunterricht erfolgte per Videokonferenzen.