Kinder- und Jugendhospiz Dem kranken Kind ganz nah sein

Krefeld · Mutterhaus mit Elternappartements der DRK-Schwesternschaft sind offiziell eröffnet worden.

DRK-Oberin Diane Kamps in einem der neuen Eltern-Appartements im Stups-KInderzentrum.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Es hat genau zwölf Monate und sieben Tage Bauzeit gedauert, dann war das neue Mutterhaus der DRK-Schwesternschaft bezugsfertig. Es sieht von außen genauso bunt und fröhlich aus, wie das Stups-Kinderzentrum gegenüber. Dass es nur ein paar Schritte, quer über die Jakob-Lintzen-Straße liegt, hat seinen Grund. Denn im Erdgeschoss des Mutterhauses wurden drei Eltern-Appartements eingerichtet. Sie erweitern das Konzept der Kinder- und Jugendhospizarbeit.

Dem kranken Kind nah sein, es in guten Händen wissen und endlich einmal durchschlafen können; das ist jetzt möglich. „Die Elternwohnungen mit Hotelcharakter konnten dank der Hilfe mehrerer Spender modern und bequem eingerichtet werden“, berichtet Diane Kamps, Oberin der DRK-Schwesternschaft in Krefeld, bei der offiziellen Eröffnung im kleinen Kreis.

Jedes Appartement hat einen Wohn- und Schlafbereich mit Arbeitsmöglichkeiten, Badezimmer und Küchenzeile. Ein Appartement verfügt zudem über einen Schlafraum mit eigenem Bad für ein Geschwisterkind. Auch eine großzügige Terrasse für die Eltern- Appartements wurde durch Spenden geschaffen.

„Die Familien der Hospiz-Kinder können im neuen Haus in unmittelbarer Nachbarschaft zu Sohn oder Tochter wohnen, sind jederzeit erreichbar und haben doch eine gute Möglichkeit, eine Auszeit von der Pflege des schwersterkrankten oder behinderten Kindes zu erhalten und sich zu erholen“, betont Kamps. Diese Wohnmöglichkeit sei wichtig, weil das Einzugsgebiet der Kinder- und Jugendhospize meistens groß sei. „Die Eltern haben die Freiheit, ein Hospiz zu wählen, das sie als für ihr Kind und dessen Bedürfnisse passend erachten. So haben wir zum Beispiel Eltern, die aus Köln, Viersen oder Reutlingen kommen und dann hier Ausflüge machen, während wir uns um ihr Kind kümmern.“

Bisher machten nur die Verantwortlichen der Wohnstätte die Nähe einiger Eltern möglich. „Sie hatten uns im benachbarten Gebäude eine Wohnung vermietet“, berichtet die Oberin. „Das war eine gute Lösung für die Anfangsphase des Stups-Kinderzentrums. Durch den Wohnungszuschnitt mussten jedoch zwei Familien Küche und Bad gemeinsam nutzen. Das ist einfach nicht so schön mit dem Wunsch nach eigener Privatsphäre für die Eltern“, sagt die Oberin.

Oberbürgermeister Frank Meyer lässt aufgrund der heiteren Stimmung der Anwesenden die vorgefasste Rede in der Tasche, spricht frei und dankt für das Engagement: „Die Zusammenarbeit von Schwesternschaft und Unterstützern fügt sich nicht nur äußerlich zusammen. Die Familien in ihrer unvorstellbar schwierigen Lebenssituation können nun hierherkommen und eine Auszeit nehmen, während ihre Kinder gut behütet sind. Die Krefelder können sich auf Sie verlassen“, sagt er mit Blick auf die Schwesternschaft.

Es sei eine anspruchsvolle Aufgabe gewesen, das Mutterhaus zu konzipieren, mit seinen vielen Varianten zu überdenken und umzusetzen. Sie sei glücklich, das Stups-Kinderzentrum mit Kinder- und Jugendhospiz sowie inklusiver Großtagespflege und Kita komplettiert zu haben. „Nun ist alles unter einem Hut“, findet die Oberin.

Nachdem das Haus in den erwähnten zwölf Monaten und sieben Tagen – ohne Corona-Krankheitsfall – fertig geworden sei, habe der Umzug stattgefunden. Kamps: „Wir sind vier Tage lang mit 1200 Kartons von der Hohenzollern- zur Jakob-Lintzen-Straße umgezogen.“