Pandemie Chance für den Weihnachtsmarkt
Krefeld · Den Rosemontagszug wird es wegen der Corona-Pandemie in Krefeld nicht geben. Das Ansteckungsrisiko ist zu hoch. An einem Hygienekonzept für das weihnachtliche „Made-in-Krefeld“ wird gearbeitet.
Die Corona-Pandemie hat auch in den Wintermonaten Brauchtum und Feste in der Stadt Krefeld im Griff: Das Comitee Crefelder Carneval hat den Rosenmontagszug 2021 jetzt endgültig abgesagt – für die Weihnachtsmärkte gibt es aber nach wie vor Hoffnung.
„Zurzeit wird ein Hygieneschutzkonzept für einen eventuellen Aufbau des ,Made-in- Krefeld-Specials’ rund um die Dionysius-Kirche auf Machbarkeit und Sinnhaftigkeit überprüft“, berichtet Timo Bauermeister, Pressesprecher der Stadt Krefeld, auf Anfrage unserer Zeitung. Genauso werde mit der Schaustellerfamilie Thommessen, für die zur Ausrichtung des geplanten Wintermarktes auf dem Platz an der Alten Kirche ein sogenannter Dienstleistungskonzessionsvertrag abgeschlossen worden ist, Möglichkeiten durchgesprochen, ein reduziertes Weihnachtsmarktangebot zu ermöglichen.
„Made in Krefeld“ sollte in diesem Jahr eigentlich ausgeweitet werden. Vom Stadtrat wurden dafür eigens 170 000 Euro im Haushalt zur Verfügung gestellt – allerdings zu einem Zeitpunkt, als mit der Pandemie noch niemand gerechnet hatte.
Am neuen Standort auf der südlichen Seite des Dionysiusplatzes soll das Angebot, so der Plan, insgesamt erweitert werden und auch mehr Gastronomie umfassen. Wobei Qualitätskriterien wie Nachhaltigkeit und Regionalität erhalten bleiben sollen. Was sogar für Pommes und Glühwein gilt. Auch überdachte Aufenthaltsbereiche sind in der Planung vorgesehen.
An das Günter-Thommessen-Christmas-Event-Management war vor kurzem für die Jahre 2020 bis einschließlich 2024 ein Vertrag zur Ausrichtung des „klassichen“ Weihnachtsmarktes an der Alten Kirche vergeben worden. Dieser war bislang auf dem südlichen Dionysiusplatz beheimatet und soll nun als Wintermarkt neu belebt werden.
Doch ob Corona dies alles zulässt, ist derzeit völlig offen. Die aktuelle Coronaschutzverordnung für NRW gilt bis zum 15. September. Es wird daher eine neue Fassung erwartet. „Auch ist seitens des Landes signalisiert worden, dass es bis Ende September konkretere Regelungen zum Thema Weihnachtsmärkte in NRW geben soll. Diese werden abgewartet für eine endgültige Entscheidung“, sagt Timo Bauermeister.
Die Stadt, die hier auch als Veranstalter fungiert, habe sich fest vorgenommen, im Rahmen der Coronaschutzverordnung „kreative Lösungen“ zu finden, um weihnachtliche Stimmung in die Krefelder Innenstadt zu bringen. Darüber hinaus wolle man Schaustellern, Kreativen und Gastronomen, die unter der Corona-Pandemie ganz allgemein bis zur Existenznot leiden, Möglichkeiten zur Beteiligung zu bieten.
Die 32. Ausgabe des „Besonderen Weihnachtsmarktes“ war von den Organisatoren schon vor Wochen abgesagt worden. An seiner statt wird am 5. Dezember ein Online-Markt stattfinden. Auch bundesweit bekannte Weihnachtsmärkte wie der am Kölner Dom sind Corona schon zum Opfer gefallen.
Kein Rosenmontagszug,
aber ein neues Prinzenpaar
Der Rosenmontagszug in Krefeld im kommenden Februar wird ausfallen. Das hat der Vorstand des Karnevalskomitees am Montagabend laut Präsident Peter Bossers „schweren Herzens“ beschlossen. Der große Umzug sei unter Corona-Bedingungen nicht finanzierbar und die gesundheitlichen Risiken zu hoch. Beim Zug säumen bei schönem Wetter bis zu 150 000 Zuschauer den Wegesrand. Um die 2000 Teilnehmer und mehr als 70 Fest- und Mottowagen ziehen mit. „Da wird geschunkelt, die Menschen liegen sich in den Armen, Abstandhalten ist nicht möglich.“ Der Vergleich mit einem verkaufsoffenen Sonntag, wo auch viele Menschen auf der Straße sind, ziehe beim Rosenmontagszug nicht. Das Comitee empfiehlt den Gesellschaften, keinen Saalkarneval zu veranstalten.
Ein Prinzenpaar wird es dennoch geben. Das wird laut Bossers am 11.11. im kleinen Kreis eingesetzt und hat die Gelegenheit, bei kleineren Veranstaltungen der Gesellschaften zu repräsentieren. In der Hoffnung, dass von dem Corona-Virus im nächsten Jahr keine Gefahr mehr ausgeht, wird das neue Prinzenpaar zwei Sessionen im Amt sein. „Damit sie auch noch eine richtige Session erleben dürfen“, so Bossers.