Fährschiff rammt Anleger auf Amrum - drei Passagiere in Lebensgefahr
Mindestens 27 Verletzte, drei davon in Lebensgefahr - das ist die erste Bilanz nach einem Fährschiff-Unfall im Hafen der Insel Amrum. Die „Adler-Express“ hatte beim Anlegen die Hafenmauer gerammt. An Bord waren auch Schulklassen.
Wittdün (dpa). Bei einem Fährschiff-Unglück im Hafen der nordfriesischen Insel Amrum sind am Mittwoch mindestens 27 Menschen verletzt worden. Bei drei Verletzten bestehe Lebensgefahr, sagte der Husumer Polizeisprecher Wolfgang Boe am Mittwochnachmittag. Unglücksursache war vermutlich ein technischer Defekt. Die knapp 42 Meter lange „Adler-Express“ war ungebremst gegen den Anleger im Ort Wittdün geprallt.
Auf dem Schiff befanden sich neben zahlreichen älteren Menschen auch mehrere Schulklassen. Für die Helfer gab es Großalarm. Sie waren anfangs mit sieben Rettungshubschraubern, einem Seenotrettungskreuzer sowie mehreren Notärzten und Rettungswagen vor Ort. Sie wurden von Kräften der Bundespolizei und der Bundeswehr unterstützt. Die Verletzten wurden zu Krankenhäusern auf dem Festland gebracht.
Die Fähre knallte nach Aussagen eines Zeugen beim Anlegen „mit ziemlicher Wucht“ gegen den Anleger. Viele Passagiere konnten sich bei dem heftigen Aufprall nicht auf den Beinen halten und stürzten übereinander, sagte ein Zeuge. Ein Passagier berichtete, dass der Kapitän kurz vor dem Unglück über Lautsprecher warnte. „Er rief noch: "Festhalten! Festhalten!" - dann war es auch schon passiert.“ Viele Passagiere hätten Prellungen und Schürfwunden erlitten.