Mordversuch mit einem Auto: 24-Jähriger schweigt vor Gericht

Ein Kleinwagen prescht in eine Menschengruppe. Drei Männer werden erfasst. Handelte es sich um einen Mordversuch?

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Berlin (dpa). Ein 24-Jähriger soll nach einem Streit auf einem Parkplatz absichtlich mit dem Auto auf vier Männer zugerast sein. Neun Monate nach diesem mutmaßlichen Mordversuch in Berlin-Neukölln hat der Angeklagte vor dem Berliner Landgericht zunächst eine Aussage verweigert. Drei Männer waren am 4. September 2013 von dem Wagen erfasst und verletzt worden. Der Verteidiger kündigte zu Beginn des Prozesses am Mittwoch eine Erklärung seines Mandanten zu einem späteren Zeitpunkt an.

Etwa 15 Männer hatten sich nach Angaben von Zeugen auf dem Parkplatz in der Lahnstraße zunächst ein hitziges Wortgefecht geliefert. Vermutlich habe es sich um einen Streit zwischen Mitgliedern einer Großfamilie gehandelt, hieß es am Rande des Prozesses. Von einem der Kontrahenten soll der Angeklagte 500 Euro aus gemeinsamen Unternehmungen gefordert haben.

Die Opfer standen Ermittlungen zufolge in einer Parklücke zwischen zwei abgestellten Wagen, als es zum mutmaßlichen Anschlag kam. Mit einer Geschwindigkeit von mindestens 40 Stundenkilometern sei der 24-Jährige auf die Gruppe zugefahren, heißt es in der Anklage. Ein Mann habe zur Seite springen können, drei der 27- bis 29-Jährigen seien erfasst und verletzt worden. Eines der Opfer habe nur durch Zufall überlebt. Der mutmaßliche Täter habe nicht gebremst. Sein Fahrzeug sei erst durch den Aufprall auf einen anderen Wagen zum Stehen gekommen.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 24-Jährige versuchte, „mit gemeingefährlichen Mitteln einen Menschen zu töten“. Der Angeklagte, der keinen Führerschein besitzt, wurde am 5. September festgenommen. Der berufslose Mann aus Berlin-Lichtenberg befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Die Verhandlung wird am 11. Juni fortgesetzt.