Meinung Fahrlässigkeit bei Exoten

Die Gelbe Anakonda von Meerbusch wirft wie die Kobra-Jagd in Mülheim 2010 und ähnliche Ereignisse ein Schlaglicht auf den fahrlässigen Umgang mit der Exotenhaltung in NRW. Natürlich: Es werden viel mehr Menschen von Hunden gebissen als von Riesenschlangen.

Foto: Judith Michaelis

Aber es geht ja auch um Geld — einen Hund einzufangen kostet einen Bruchteil von dem, was jetzt in Meerbusch aufgewendet werden muss. Kein Verantwortlicher in Sicht, der es zahlt.

Das kommt daher, wenn man den Zugang zu Tieren, die viel Platz, Geld und Fachkenntnis bedürfen, zu einfach gestaltet. Dann wird man immer schwarze Schafe dabeihaben, die für ein paar zig Euro eine kleine Anakonda kaufen — und sie dann loswerden, wenn sie plötzlich zu groß wird. Das Argument, man wolle das Gefahrtiergesetz nicht, weil es zu aufwendig zu kontrollieren soll, ist ein Offenbarungseid. Hoffentlich kommt der Entwurf bald wieder aus der Schublade.