Noch viele Menschen vermisst Fast 100 Leichen nach Vulkanausbruch in Guatemala geborgen

Guatemala-Stadt (dpa) - Bei dem schweren Vulkanausbruch in Guatemala sind mindestens 99 Menschen ums Leben gekommen. Die Rettungskräfte suchen an den Hängen des Volcán de Fuego (Feuervulkan) weiter nach verschütteten Leichen.

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Weit über 100 Menschen werden nach dem Unglück vom Sonntag noch immer vermisst.

Immer wieder mussten die Einsatzkräfte ihre Suche unterbrechen, weil es regnete oder der Vulkan wieder Lava ausstieß. Auf dem heißen Untergrund schmolzen die Schuhe der Helfer. „Leute wie ihr bilden eine Nation. Ihr seid echte Helden“, sagte Präsident Jimmy Morales bei einem Besuch der Suchtrupps im Katastrophengebiet. „Wir arbeiten daran, euch neue Schuhe und Uniformen zu geben und euren mutigen Geist wieder aufzurichten.“

Unterdessen regte sich auch der benachbarte Vulkan Pacaya. An der Nordflanke des Bergs lief auf etwa 20 Meter Breite ein Lavastrom den Hang hinab. „Diese Aktivität kann als normal eingestuft werden. Sie hat nichts mit dem Ausbruch des Feuervulkans zu tun“, sagte der Leiter des Instituts für Vulkanologie, Eddy Sánchez.

Mindestens 58 Menschen erlitten bei dem Ausbruch des Volcán de Fuego zum Teil schwerste Verbrennungen. Sechs Kinder wurden zur weiteren Behandlung in eine Spezialklinik in den Vereinigten Staaten ausgeflogen, wie die US-Botschaft in Guatemala mitteilte. Das Nachbarland Mexiko schickte ein Ärzteteam und mobile Praxen nach Guatemala, wie das mexikanische Außenministerium mitteilte.

Der Feuervulkan war am Sonntag ausgebrochen, ein Strom aus Asche, Gestein und heißen Gasen zerstörte mehrere umliegende Dörfer. Der Volcán de Fuego ist einer von drei aktiven Vulkanen in Guatemala. Seit 2002 ist der etwa 3700 Meter hohe Berg wieder verstärkt aktiv. Erst im Mai brach der Vulkan aus und löste eine Schlammlawine aus.