Fast täglich Laserangriffe auf Piloten

Allein am Düsseldorfer Flughafen nahmen unbekannte Täter im vergangenen Jahr 20 Maschinen ins Visier.

Düsseldorf. Es ist ein lebensgefährlicher Trend: Immer häufiger sind landende Flugzeuge in den Abend- und Nachtstunden Ziel von Laser-Attacken. Laut Luftfahrt-Bundesamt (LBA) wurden im vergangenen Jahr 279 Laserangriffe auf Jets gemeldet, fast jeden Tag eine Attacke. Überwiegend betroffen waren Passagiermaschinen. 2009 waren noch 36 Attacken gemeldet worden.

Am stärksten betroffen war nach LBA-Angaben der Flughafen Frankfurt mit 35 Angriffen. Auch bei Landeanflügen auf den Düsseldorfer Flughafen kommt es zu Laser-Schüssen, berichtet Michael Fuhrmann, Sprecher der Flugsicherung in NRW: „Etwa 20 Fälle im vergangenen Jahr.“ Details will er nicht nennen — „um die Ermittlungsarbeit der Polizei nicht zu gefährden“.

Wie gefährlich Laserblitze sein können, beschreibt Flugkapitän Jörg Handwerg, Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit: „Im Landeanflug ist die Beleuchtung im Cockpit abgedimmt, damit die Piloten besser nach draußen sehen können. Dann vergrößern sich die Pupillen. Trifft dann ein Laserblitz das Auge kann es zu längeren Blindheitsphasen kommen. Wenn das gleichzeitig Pilot und Co-Pilot trifft, wäre das der Gau.“

Laserpointer-Attacken gelten als gefährliche Eingriffe in den Luftverkehr und können mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren geahndet werden. Um die Täter bestrafen zu können, verlangen Richter jedoch eine konkrete Gefährdung. Handwerg: „Piloten müssen aufgrund einer Blendung zum Reagieren gezwungen worden sein.“ Daher fordert die Pilotenvereinigung, dass die extrem starken Laserzeiger unter das Waffengesetz fallen und somit praktisch verboten werden.