Feuerwehr bekämpft Großbrand in englischem RWE-Kraftwerk mit Schaum
Im englischen Tilbury kämpft die Feuerwehr seit dem Morgen gegen einen Großbrand in einem Biomasse-Kraftwerk der RWE. Die Einsatzkräfte sind zuversichtlich, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Welche Schäden der Brand am Kraftwerk angerichtet hat, ist noch unklar.
Essex/Tilbury. Der Brand im englischen RWE-Kraftwerk Tilbury ist offenbar unter Kontrolle. Nach Informationen der BBC ist die Feuerwehr zuversichtlich, dass der massive Schaumangriff Erfolg gezeigt hat. Seit dem frühen Nachmittag hatten sich die Löschmannschaften zum Brandherd in den Brennstoffbunkern des Biomasse-Kraftwerks Tilbury vorgearbeitet und Löschschaum auf die brennenden Holzpellets gesprüht.
Zunächst hatten die Einsatzkräfte wegen drohender Einsturzgefahr nicht bis zum Feuer vordringen können. Die Brandstelle liegt hoch oben im nördlichen Block des Kraftwerks. Der Leiter des Feuerwehrdistrikts Essex, David Johnson hatte gegenüber der BBC erklärt, es könne auch kein Löschwasser eingesetzt werden, da durch das zusätzliche Gewicht die vom Feuer angegriffene Struktur des Gebäudes nachgeben könnte.
Doch auch wenn es gelingt, die Flammen zu löschen, könnte der Brand unter der Schaumdecke nach Feuerwehrangaben noch stunden- oder tagelang weiter schwelen. Erst dann könne mit der Begutachtung des Schadens an den Schüttbunkern und Aufräumarbeiten begonnen werden.
Das gesamte Ausmaß der Schäden, die der Brand an dem erst vor kurzem zum Biomasse-Kraftwerk umgerüsteten Kraftwerk angerichtet hat ist weiterhin unklar. Auf Fernsehbilderns sind umfangreiche Zerstörungen am nördlichen Kraftwerkblock zu sehen. Aus dem Dach schlugen die Flammen, die Fassade ist löchrig und vom Ruß geschwärzt.
In dem von der britischen RWE-Tochterfirma npower betriebenen Kraftwerk in der ostenglischen Stadt Tilbury, Grafschaft Essex, war am Montagmorgen, gegen 7.45 Uhr, ein heftiges Feuer ausgebrochen. Ein Sprecher der örtlichen Behörden bezeichnete den Brand als schwerwiegend. Über dem Areal des 1967 erbauten Kraftwerks stand dichter Rauch. Mehr als 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz.
Nach Angaben von npower brach das Feuer in einem Bereich des Kraftwerks aus, in dem der Brennstoff gelagert und transportiert wird. Rund 4000 Tonnen Holzpellets standen in Flammen. Das Kraftwerk Tilbury B war bis Ende Januar 2012 von Kohlefeuerung auf den Betrieb mit erneuerbaren Energien umgestellt worden.
Bei dem Feuer ist nach bisherigen Erkenntnissen niemand zu Schaden gekommen:Ein Sprecher von RWE npower gab an, dass kein Mitarbeiter der Tilbury Power Station vermisst werde. Zur Verstärkung der bislang 100 Einsatzkräfte wurden weitere Feuerwehreinheiten aus dem Bereich London angefordert. Aus noch ungeklärter Ursache brach etwa zeitgleich in den benachbarten Tilbury Docks ein weiterer Brand aus. Zwischen beiden Ereignissen soll nach Behördenangaben aber kein Zusammenhang bestehen.