Noch 23 Menschen vermisst Fieberhafte Suche nach Vermissten an verschüttetem Hotel

Rom (dpa) - Am zerstörten Berghotel Rigopiano in Italien suchen die Helfer drei Tage nach dem Unglück weiter fieberhaft nach noch vermissten Verschütteten. Bis zum Samstagabend waren neun Menschen lebend aus Trümmern und Schnee geborgen worden - darunter vier Kinder.

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Zivilschutz-Chef Fabrizio Curcio sagte, dass zwei weitere Überlebende schon entdeckt, aber noch nicht geborgen seien, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Insgesamt wurden zunächst noch 23 Menschen vermisst. Die Suche sollte auch die ganze Nacht weitergehen.

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Zwei Menschen hatten überlebt, weil sie sich bei dem Lawinenabgang am Mittwochnachmittag gerade außerhalb des in der italienischen Bergregion Abruzzen liegenden Hotels aufgehalten hatten. Bei der Suche nach den Vermissten versuchten Spezialisten auch, Handy-Signale zu orten. Einer der Überlebenden, aber auch zwei am Samstag tot geborgene Frauen seien auf diese Weise lokalisiert worden, meldete Ansa. Die Präfektur wies darauf hin, dass sich die Zahl der Vermissten aus der offiziellen Gästeliste des Hauses und aus anderen Hinweisen errechne. Sie müsse laufend verifiziert werden.

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Eine gewaltige Lawine hatte das auf 1200 Metern Höhe am Fuße des Gran-Sasso-Massivs gelegene Vier-Sterne-Hotel nach einer Erdbebenserie verschüttet und Teile mitgerissen. Trümmer und Möbel wurden in bis zu 400 Metern Entfernung vom Hotel gefunden. Es war vermutet worden, dass die Lawine von den Erdstößen ausgelöst wurde, eine offizielle Bestätigung dafür gab es bislang nicht.

Die Gäste hatten offenbar nach den vier schweren Erdbeben am Mittwoch abreisen wollen und bereits ausgecheckt. In den Abruzzen hatte es aber seit Tagen heftig geschneit und der Schnee lag so hoch, dass kein Fahrzeug durchkam. Die letzten Kilometer des Zufahrtsweges waren dicht. Die ersten Retter mussten sich in der Nacht zum Donnerstag auf Skiern zum Unglücksort vorkämpfen und kamen dort erst gegen 04.30 Uhr an.

Am Freitagvormittag waren dann die ersten Überlebenden entdeckt worden. Sie hatten mehr als 40 Stunden in dem zerstörten Gebäude unter Schneemassen ausgeharrt. Ein Arzt in Pescara sagte am Freitag, die Überlebenden hätten Glück gehabt, dass sie nicht direkt mit dem Schnee in Berührung gekommen seien.

Auch andernorts in Mittelitalien ist die Not groß: Wegen des vielen Schnees sind Tausende Haushalte seit Tagen ohne Strom, einige Orte sind von der Außenwelt abgeschnitten. Die Menschen in den Abruzzen werden zudem seit August immer wieder von starken Erdbeben heimgesucht - am Mittwoch trafen vier Erdstöße der Stärke über 5 die Region. Experten rechnen mit weiteren Beben.