Flaschenpost taucht nach 31 Jahren wieder auf

Rathenow (dpa) - Nach drei Jahrzehnten ist eine Flaschenpost in einem Brandenburger See wieder aufgetaucht. Ein Ehepaar aus Semlin entdeckte sie am vergangenen Wochenende bei einem Spaziergang, wie die „Märkische Allgemeine“ berichtete.

Ein damals elfjähriges Mädchen hatte die Flasche im August 1981 ins Wasser geworfen. „Ich habe mich sehr gefreut, dass sie jetzt wieder aufgetaucht ist“, sagte die inzwischen 41-Jährige am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa. „Ich habe sie nie vergessen und hatte immer mal gehofft, dass sie doch noch jemand findet“, schilderte Heike Lange.

Die Industriekauffrau aus Zossen bei Berlin hatte damals mit den Eltern ihre Tante im Urlaub in Semlin besucht. Mit ihr ruderte sie auf den Hohennauener-Ferchesarer See bei Rathenow im Havelland hinaus. Die Idee, eine Flaschenpost ins Wasser zu setzen, war ihr beim Spielen mit anderen Kindern gekommen. „Meine Tante meinte dann, ich solle aber nicht nur meine Adresse hinterlassen, sondern auch einen vernünftigen Spruch“, berichtete die 41-Jährige. Also schrieb die Elfjährige: „Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz.“ Etwas anderes sei ihr damals nicht eingefallen. „So viele vernünftige Sprüche kannte ich damals nicht“, meinte Lange.

Die Adresse, die sie in der Flaschenpost hinterlassen hatte, trifft noch immer auf ihr Elternhaus in Rathenow zu. Damit war die Kontaktaufnahme der Finder relativ unkompliziert: Das Ehepaar aus Semlin traf die Mutter der Industriekauffrau an, diese informierte schnell ihre Tochter in Zossen. „Das ist der absolute Hammer“, war deren erste Reaktion.

Die Finder aus Semlin wollen den Schatz aus dem See nicht für sich behalten. Geplant ist, dass die Flasche samt Post künftig im Semliner Heimathaus zu sehen ist. Dort gibt es eine Ausstellung zur Dorfgeschichte. „Das finde ich eine sehr schöne Idee“, meinte Lange. Sie will sich dann bei einem Besuch das gute Stück noch einmal anschauen.