Hochsommer und Mondfinsternis Flirrende Hitze und ein seltenes Schauspiel in Deutschland

Berlin (dpa) - Anhaltende Hitze und Trockenheit verlangen Deutschland derzeit viel ab: Zwar brachte die Feuerwehr mehrere größere Waldbrände unter ihre Kontrolle, einige Veranstaltungen mussten aber abgesagt werden.

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Am frühen Freitagnachmittag hatte es laut Deutschem Wetterdienst in Köln 34 Grad, auf dem Brocken war es mit 22 Grad wesentlich angenehmer. Am Samstag soll das Tief „Juli“ in Deutschland vorübergehend für etwas Abkühlung sorgen. Von Westen zieht die Kaltfront mit Schauern und Gewittern übers Land. Schon am Sonntag ziehen die Gewitterwolken aber wieder nach Osten ab, berichtete der Deutsche Wetterdienst (DWD).

In Duisburg wurde ein für Freitagabend geplantes Feuerwerk zu einem Hafenfest gestrichen. In Mecklenburg-Vorpommern wurden wegen der hohen Brandgefahr die ersten Wälder für Besucher gesperrt. Ab Samstag dürfen in zwei Landkreisen Waldwege nicht mehr verlassen werden.

Zwei Tage vor dem Start zur zweiten Auflage des Ironman in Hamburg haben die Organisatoren das Schwimmen über 3,8 Kilometer in der Alster streichen müssen. Aufgrund der Hitze und der damit erhöhten Blaualgen-Konzentration in dem Binnengewässer hat die Umweltbehörde der Hansestadt ein Badeverbot verhängt.

In Sachsen sinken mancherorts die Wasserstände in Fischteichen so stark, dass die Betreiber Verluste einkalkulieren müssen. Wie der Landesfischeiverband mitteilte, werden nach Hochrechnungen bis zu 60 Tonnen Fisch nicht mehr zu retten sein.

Die sinkenden Pegelstände bereiten der Schifffahrt in Deutschland noch wenig Probleme. Zwar gibt es laut Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (WSV) Einschränkungen: Schiffe mit großen Tiefgängen könnten nicht mehr voll beladen werden und seien dadurch weniger wirtschaftlich. „Aber das ist in trockenen Sommermonaten nichts Ungewöhnliches“, sagte Sprecherin Claudia Thoma.

Allerdings können auf der Elbe im Norden wegen Niedrigwassers so gut wie keine Schiffe fahren. Vor allem im Bereich der Mittelelbe zwischen Dömitz und Hitzacker lägen die Pegel derzeit niedrig, hieß es vom zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Lauenburg.

Ein extrem seltenes astronomisches Schauspiel ist später am Abendhimmel zu bewundern. Neugierige können die totale Mondfinsternis etwa 103 Minuten genießen - und dabei auch einen so hellen und großen Mars beobachten wie zuletzt vor 15 Jahren. Die Sicht sei in den meisten Regionen ganz gut. Im Südosten und Osten können allerdings Quellwolken den Blick auf das einzigartige astronomische Schauspiel verdecken.