Studie Klimawandel erhöht Wahrscheinlichkeit für Hitzewellen

Berlin (dpa) - Der Klimawandel hat das Risiko für Hitzewellen im nördlichen Europa deutlich erhöht. Die Wahrscheinlichkeit für eine Hitzewelle, wie sie derzeit in Teilen Europas stattfindet, hat sich demnach mehr als verdoppelt.

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Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Netzwerks World Weather Attribution, das sich mit dem Zusammenhang von Klima und Wetter beschäftigt. „Was einst als ungewöhnlich warmes Wetter galt, wird ganz normal - in einigen Fällen ist das schon so“, kommentierte Friederike Otto von der University of Oxford die Ergebnisse.

Die Wissenschaftler haben Daten aus insgesamt sieben Wetterstationen in Dänemark, Irland, den Niederlanden, Norwegen, Finnland und Schweden untersucht. Sie wählten diese Stationen aus, weil sie Daten in Echtzeit lieferten und die Stationen über digitalisierte Archive verfügten, die teils bis in die frühen Jahre des 20. Jahrhunderts zurückreichten. Die Forscher schauten sich dann die wärmsten drei aufeinanderfolgenden Tage eines jeweiligen Jahres an und ermittelten, ob sich ein Trend aus den Daten ablesen lässt. Sie nutzten zudem Computermodelle, um den Einfluss des menschengemachten Klimawandels abschätzen zu können.

Für vier nördliche Stationen waren Wahrscheinlichkeiten schwer zu berechnen, da die Temperaturen von Jahr zu Jahr sehr schwankten. Aber für drei Stationen weiter südlich - in den Niederlanden, Dänemark und Irland - fanden die Forscher einen Zusammenhang. Die Berechnungen zeigten demnach, „dass der Klimawandel allgemein die Chance auf die derzeitige Hitzewelle mehr als verdoppelt hat“, sagte Geert Jan van Oldenborgh vom Royal Netherlands Meteorological Institute (KNMI).

Grundsätzlich ist es kaum möglich, einzelne Wetterereignisse auf den Klimawandel zurückzuführen. Allerdings lassen sich Trends erkennen. Die Klimaforscher sind sich aber einig, dass Wetterereignisse extremer und häufiger werden - das gilt nicht nur für Hitzewellen, sondern zum Beispiel auch für Starkregen.