Fluval Edge - feine Wasserwelten im Nano-Aquarium
„Edge“ heißt der Renner unter den Aquarien. Edles Design und fantasievolle Szenarien begeistern. Ein Hingucker.
Herne. „Wow!“ „Boah!“ „Cool!“ Wenn Florian Bardischewski Besuch hat, kommen die Gäste aus dem Staunen nicht heraus. Mitten im Wohnzimmer steht ein Blickfang, der es in sich hat. „Darf ich vorstellen? Mein Edge“, sagt der junge Mann aus Herne.
Edge? Hinter der „Kante“ verbirgt sich der Porsche unter den Aquarien: klein, kompakt, edel im Design. Ein Hingucker — egal, ob im Wohnzimmer, auf der Küchentheke oder auf dem Schreibtisch im Büro. „Ist schon stylisch“, sagt der IT-Systemkaufmann. „Es peppt mein Wohnzimmer auf.“
Außergewöhnlich ist auch das Gewusel im Becken. Statt Fischen tummeln sich in der liebevoll gestalteten Unterwasserlandschaft knallrote Mini-Garnelen. „Das sind Red Fire oder Sakura“, klärt der 24-Jährige auf. Denn weil sich das Ganze doch auf relativ kleinem Raum abspiele, „eignen sich nur wenige Fischarten“. Florian Bardischewskis Tierchen sind etwa zwei Zentimeter groß und verbringen den Tag damit, alles Mögliche von Futter bis hin zu Algen in sich hineinzustopfen.
Der Herner liegt mit seiner Wahl im Trend. Denn Nano-Becken — zu denen zählt das sechsseitig verglaste Becken, das zu hundert Prozent mit Wasser befüllt ist — sind „in“. Wobei das Edge, das es mittlerweile in den Größen von 23 und 45 Litern gibt, nur eines von vielen Nanos ist.
Die Cubes (Würfel) gibt es von verschiedenen Anbietern in allen erdenklichen Varianten. Eines jedoch eint sie: Mit herkömmlichen Aquarien haben sie kaum mehr etwas gemein.
Im Internet ist eine bunt zusammengewürfelte Gemeinschaft von Nano-Liebhabern verbunden, die sich in Foren austauscht und Tipps gibt. „Ob Hausfrau, Ingenieur oder Arzt — Nano-Becken faszinieren alle“, sagt Florian Bardischewski. Er weiß, wovon er spricht. Denn er ist nicht nur stolzer Nano-Becken- und Garnelen-Besitzer, sondern auch Betreiber eines eigenen Internet-Forums. Mehr als 2400 Nutzer verzeichnet MeinEdge.de, das er 2009 ins Netz stellte.
Die User (Nutzer) kommen sogar aus dem benachbarten Ausland. Wie Anja Linnemann aus Zürich: Die 42-jährige Biologin ist übers Googeln im Internet auf die Nano-Becken gestoßen. „Als ich die dort gesehen habe, hat meine innere Stimme sofort gesagt: Lifestyle pur. Her damit“, schmunzelt sie.
Einer der User ist Maik Abels aus Mönchengladbach. Er gilt nicht nur als der Picasso unter den „Edgern“, weil er in seinen Becken atemberaubende Szenarien erstellt, sondern auch als Guru unter den Bastlern. Denn auch das macht Nano-Fans aus: Sie sind nie zufrieden mit dem, was sie haben. Da werden Lösungen für bessere Ausleuchtungen gesucht, Filtersysteme aufgemotzt oder sogar eigene Becken konstruiert.
„Das ist eine echte Herausforderung“, sagt der 36-jährige Abels, der in der Forschung arbeitet und den Anstoß durch seine Partnerin bekam. „Wir suchten nach einer indirekten Beleuchtung für unsere Wohnung, da kam meiner Frau die Idee mit einem Wand-Aquarium.“ Übers Internet seien sie schließlich auf die Cubes gestoßen.
Basis-Modelle gibt es inzwischen bereits im gut sortierten Supermarkt. Ihre Handhabung ist einfach, der Pflegeaufwand überschaubar. Ist das Becken eingefahren, wird einmal in der Woche etwa ein Viertel des Wassers ausgetauscht — fertig.
Eher durch Zufall, dafür aber mit besonderer Leidenschaft ist Susanne Jenz (34) aus Köln bei der Sache. „Ich habe das Edge zu Weihnachten von einer Freundin geschenkt bekommen“, sagt die Außendienstmitarbeiterin. „Sie hatte so eins in ihrem Büro, und ich war jedes Mal davon begeistert.“
Gleich mehrere Cubes in verschiedenen Größen besitzt Christoph Stumpf aus Bad Hersfeld, Mitbegründer des Edge-Forums. „Früher waren Aquarien rechteckige Glaskästen mit einem Plastikdeckel drauf“, sagt er. „Heute werten sie jede Hütte auf.“