Foodwatch warnt vor Uran im Trinkwasser
Berlin. In 13 von 16 Bundesländern ist das Leitungswasser nach Auffassung der Organisation "Foodwatch" zu stark mit Uran belastet. In diesen Ländern gebe es Wasserwerke, die Leitungswasser mit mehr als zwei Mikrogramm Uran pro Liter abgeben würden, kritisierte die Verbraucherschutzorganisation am Donnerstag in Berlin.
Vor allem für Babys und Kleinkinder sei diese Belastung zu hoch.
Für Mineralwasser gibt es bereits einen Grenzwert, der bei mehr als zwei Mikrogramm den Zusatz "geeignet zur Zubereitung von Säuglingsnahrung" verbietet. Für Leitungswasser jedoch gibt es bisher nur eine Richtlinie. Die Bundesregierung diskutiert seit längerem über einen Grenzwert von zehn Mikrogramm Uran pro Liter Wasser. Zu viel Uran in trinkbarem Wasser kann die Niere schädigen.
"Der lange angekündigte Grenzwert lässt weiter auf sich warten", kritisierte Foodwatch-Sprecher Martin Rücker. Außerdem sei er zu hoch. Zu diesem Ergebnis komme auch eine wissenschaftliche Stellungnahme der Europäischen Lebensmittelbehörde ESFA, die von Deutschland selbst in Auftrag gegeben worden sei, nun aber offenbar ignoriert werde.
Foodwatch sammelte 5000 Messdaten aus ganz Deutschland. Danach geben 13 Wasserwerke in fünf Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt) sogar Wasser mit mehr als zehn Mikrogramm Uran/Liter ab. Nur für Berlin, Bremen und Hamburg blieben alle Werte unter zwei Mikrogramm. Die einzelnen Daten sind im Web veröffentlicht.