Frachter mit 33 Menschen in Hurrikan „Joaquin“ in Seenot

Nassau/Miami (dpa) - Ein Containerschiff mit 33 Menschen an Bord ist in dem als „extrem gefährlich“ eingestuften Hurrikan „Joaquin“ in Seenot geraten. Das Schiff hat die US-Küstenwache um Hilfe gerufen und wartet auf Rettung.

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Der 220 Meter lange Frachter „El Faro“ habe auf dem Weg von Florida nach Puerto Rico per Satellit einen Hilferuf abgesetzt, teilte die Küstenwache am Freitag mit. Die einbrechenden Wassermassen an Bord seien unter Kontrolle. Die Retter setzten ihre am Donnerstag begonnene Suche nach dem Schiff am Freitag mit zwei Flugzeugen sowie vom Wasser aus fort, konnten zunächst aber keinen Kontakt zur Besatzung herstellen.

Der zunehmend erstarkende Hurrikan „Joaquin“ soll unterdessen auf das offene Meer ziehen und wird die US-Ostküste Meteorogolen zufolge weitgehend verschonen. Der Wirbelsturm werde bei seinem Zug nach Norden nicht auf das Festland treffen, sagte das Nationale Hurrikan-Zentrum in Miami voraus. „Joaquin“ könne über das Wochenende aber für Überschwemmungen sorgen, worauf sich Bewohner der Küstenstaaten New Jersey, Virginia und North Carolina vorbereiteten. Mehrere Bundesstaaten riefen vorsorglich den Notstand aus. Auch in West Virginia, Kentucky und Tennessee wurde vor Unwettern gewarnt.

Am Freitag wütete der Hurrikan mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 215 Stundenkilometern südlich der Bahamas und bewegte sich von dort langsam nach Norden. Auf den Bahamas fiel an Schulen der Unterricht aus, Regierungsbüros und Banken sollten ab Mittag (Ortszeit) geschlossen bleiben. Meteorologen warnten vor lebensgefährlichen Sturmfluten und schweren Regenfällen.

Im Oktober 2012 hatte „Sandy“ mit einer Sturmflut in New York City, aber auch in vielen anderen Orten an der Küste sehr schwere Schäden verursacht. Es war eine der teuersten Naturkatastrophen der US-Geschichte. In einigen Prognosen folgte „Joaquin“ - mit der zweithöchste Kategorie vier der stärkste und nach „Danny“ und „Fred“ dritte Hurrikan dieser Saison - zunächst der Laufbahn von „Sandy“.