Frank Ulrich Montgomery: Der Kämpfer
Frank Ulrich Montgomery unternimmt zwölf Jahre nach seinem ersten Versuch, sich an die Spitze der Ärzteschaft wählen zu lassen, heute einen zweiten Anlauf, um Präsident der Bundesärztekammer zu werden.
Bekannt als Mann, der die offene Konfrontation mit der Politik nicht scheut, wenn es um die Interessen seines Standes geht, hat er kürzlich auf das deutsche Gesundheitswesen dann doch ein Loblied gesungen. „In meinen Augen haben wir immer noch das beste Gesundheitssystem der Welt“, sagte der 59-Jährige in einem Interview.
Der Radiologe am Uniklinikum Hamburg-Eppendorf engagiert sich seit 30 Jahren für seinen Berufsstand. Wo Arbeitsbedingungen herrschen, die kaum Zeit für Familie lassen, kehren junge Ärzte dem Krankenhaus oft den Rücken. Als Vorsitzender des Marburger Bundes, der Vertretung der angestellten und beamteten Ärzte, hat Montgomery für kürzere Arbeitszeiten gekämpft.
Furore machte er 2006, als er für Klinikärzte eigene Tarifverträge mit großem Gehaltsplus erstritt. Wenn er es schafft, die Mitbewerber um die Nachfolge von Jörg-Dietrich Hoppe auszustechen, wird es die Politik mit einem Mann zu tun haben, der eher den Degen als das Florett schwingt.