Fredrik Reinfeldt: An der EU-Spitze

Seit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise ist die Popularität des schwedischen Ministerpräsidenten aber stetig gestiegen.

Fredrik Reinfeldt hat bei den letzten Wahlen 2006 die traditionelle Dominanz der Sozialdemokraten in Stockholm gebrochen. Als Chef seiner Mitte-Rechts-Regierung legte der Wirtschaftswissenschaftler zunächst einen klassischen Fehlstart mit mehreren Ministerskandalen und erzwungenen Rücktritten hin. Seit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise ist die Popularität des schwedischen Ministerpräsidenten aber stetig gestiegen. Ab Mittwoch muss er sich auf einem weiteren Feld bewähren. Da übernimmt Schweden den EU-Ratsvorsitz.

Der Vater von drei Kindern verordnete seiner Partei nach Übernahme des Vorsitzes 2002 einen Stilwechsel von neoliberalen Parolen hin zu Bekenntnissen der "sozialen Wärme". Er selbst bekannte sich zu den Grundlagen des sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaates und warb damit erfolgreich für die Konservativen als "neue Arbeiterpartei".

Reinfeldt hat als Regierungschef an der traditionell liberalen Asyl- und Ausländerpolitik Schwedens festgehalten. In der Wirtschaftskrise verweigerte er auch die massiv geforderte Staatsbeteiligung an den akut angeschlagenen heimischen Autoherstellern Volvo und Saab.