Freibadsaison: Sonniger Juli gleicht schlechten Start mehr als aus
Essen (dpa) - Regennasser Mai, sonniger Juli: Die Freibadbetreiber in Deutschland haben in dieser Saison bislang ein regelrechtes Wechselbad hinter sich - und sind dennoch zufrieden.
Von April bis Ende Juli lag die Zahl der Besucher nach einer Hochrechnung mit bundesweit rund 150 Millionen um etwa 56 Millionen höher als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, wie die Gesellschaft für das Badewesen in Essen mitteilte. Im Vergleich zum Sommer 2011 (83 Millionen Besucher) haben sich die Zahlen sogar fast verdoppelt.
Das Wetter im August war jedoch wechselhaft - und damit schlechter als 2012. „Wir können jetzt schon davon ausgehen, dass der August in diesem Jahr nicht so erfolgreich für die Badbetreiber war wie noch im Vorjahr“, sagt Verbandssprecher Joachim Heuser. Eine endgültige Saisonbilanz will die Gesellschaft Mitte September veröffentlichen.
Die Freiband-Saison kam nur schleppend in Gang. Im April herrschten in weiten Teilen des Landes noch winterliche Temperaturen. Im Mai war es laut Deutschem Wetterdienst im Schnitt nur 11,7 Grad warm. Mit rund 127 Litern Regen pro Quadratmeter war es zudem der zweitnasseste „Wonnemonat“ seit Beginn der Messungen 1881. Der Juni war vor allem in Süd- und Ostdeutschland von der Flutkatastrophe geprägt. „In den betroffenen Regionen stand den Menschen zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht der Sinn nach einem Freibadbesuch“, sagte Joachim Heuser, Sprecher der Gesellschaft für das Badewesen.
Erst der überdurchschnittlich warme Juli bescherte den Badbetreibern den erhofften Besucheransturm. Entscheidend seien hier die konstant sommerlichen Temperaturen gewesen. „Viele Menschen warten erst zwei bis drei Tage ab, ob das Wetter wirklich schön bleibt, bevor sie tatsächlich ins Freibad gehen.“ Und genau das sei im Juli endlich der Fall gewesen.
In einigen Bundesländern wurden für den Zeitraum April bis Ende Juli sogar Zuwächse von über 100 Prozent verzeichnet. So erreichte das Saarland knapp 110 Prozent, Sachsen-Anhalt 114 Prozent und Thüringen sogar 136,3 Prozent. In Nordrhein-Westfalen stiegen die Besucherzahlen um 57 Prozent. In Bayern um knapp 40 Prozent.