Friedhofsbesucher getötet - Mordgeständnis am Telefon

Nach dem Mord an einem Friedhofsbesucher in Hückelhoven soll ein Mädchen aus der Gruppe der angeklagten Jugendlichen die Tat am Telefon gestanden haben. Die vier angeklagten Jugendlichen sollen das 54 Jahre alte Opfer im März ermordet haben, um an dessen Auto zu kommen.

Mönchengladbach. Nach dem Mord an einem Friedhofsbesucher in Hückelhoven soll ein Mädchen aus der Gruppe der angeklagten Jugendlichen die Tat am Telefon gestanden haben. "Ich kann jetzt nicht mit dir telefonieren, wir haben gerade jemanden umgebracht", habe die 16-Jährige einem Freund laut am Handy gesagt, berichtete dieser Freund am Mittwoch im Mordprozess vor dem Landgericht Mönchengladbach. Das gab die Pressestelle des Gerichts nach der nicht-öffentlichen Verhandlung bekannt.

Die vier angeklagten Jugendlichen sollen das 54 Jahre alte Opfer im März ermordet haben, um an dessen Auto zu kommen. Mit dem erbeuteten Wagen waren die zwei Jungen und zwei Mädchen in Richtung Spanien geflüchtet. Hauptangeklagter ist ein 16-Jähriger, der bei dem Überfall zugestochen haben soll. Sein Vater entschuldigte sich am Mittwoch im Gerichtssaal beim Bruder des Getöteten.

Auch drei Rettungssanitäter sagten am Mittwoch aus. Sie waren nach der Bluttat über Notruf herbeigerufen worden. Die Sanitäter waren demnach zunächst von einem Herzinfarkt oder Schlaganfall ausgegangen, entdeckten dann aber die Wunde hinten am Hals, die durch einen Sturz nicht zu erklären war. Sie informierten daraufhin die Polizei. Sie hätten sehr schnell festgestellt, dass das Opfer nicht zu retten war.

Das Gericht hörte am Mittwoch auch die Polizisten an, die die beiden Jungen aus der Gruppe vernommen hatten. Demnach hatte der Hauptangeklagte bei der Polizei ausgesagt, dass alle mit der Tat einverstanden gewesen seien. Nach Darstellung des mitangeklagten Bruders war vor dem Verbrechen dagegen nur von einer Bedrohung mit dem Messer die Rede gewesen. Der Prozess wird fortgesetzt.