Frosch und Spinnenlinsen - Die Kostümtrends 2014

Düsseldorf (dpa/tmn) - Der Frosch könnte ein beliebtes Karnevalskostüm in diesem Jahr werden. Auch das schwarze Schaf ist im Rennen. Und wer kein Aufwand scheut, schneidert sich ein Rokoko-Kostüm. Aber Vorsicht: Wer im Halloweenkostüm kommt, hat das Thema verfehlt.

Nur ein Hut? Nur eine Augenklappe? Ungern erinnert sich Hans-Peter Suchand vom Comitee Düsseldorfer Carneval an jene Jahre zurück, in denen die Verkleidung vieler Jecken aus nicht mehr als solchen Einzelstücken bestand. „Doch was ich bisher während der ersten Karnevalssitzungen in diesem Jahr gesehen habe, ist mehr als vielversprechend“, sagt Suchand. Die echten Jecken sind zurück - und die geben sich eben nicht mit ein paar gekauften Accessoires zufrieden. „Der Trend geht eindeutig hin zu aufwendigen Kostümen.“

Das Düsseldorfer Motto könnte die Narren in ihrem Tatendrang zudem anspornen, vermutet Suchand. Immerhin ruft die Karnevalshochburg zu „Düsseldorf mäkt sech fein“ auf. „Mir sind ungewöhnlich viele pompös gestaltete Kostüme im Rokoko-Stil aufgefallen“, berichtet er von den ersten Veranstaltungen. Die Damen tragen toupierte, weiße Perücken und ausladende Reifrockkleider mit Rüschen an den Ärmeln, die Herren Kniebundhose und Uniform. Überrascht war Suchand von der Fülle selbst geschneiderter Gewänder.

Auch Helmut Hohl von den Rheinischen Karnevals-Korporationen (RKK) aus Koblenz rechnet mit opulenten Kostümen. Aber: „Bei den Straßenumzügen werden wir sicherlich etwas derbere Kostüme sehen. Denn bei den womöglich kühlen Temperaturen sind weder dünne Blüschen noch hohe Absatzschuhe vorteilhaft.“ Dort seien vielmehr flauschige Ganzkörperkostüme im Trend. „Diese Overalls sind aus dickem Plüsch gefertigt und daher ideal für den Straßenkarneval“, sagt Bernd Schneider vom Kölner Kaufhaus Karnevalswierts.

Besonders gefragt sind Tierkostüme. „Der Frosch wird in diesem Jahr sehr häufig gekauft“, sagt Schneider. Aber auch das schwarze Schaf, Affen, Tiger und Eisbären landen im Einkaufswagen landen - oft in mehrfacher Ausführung. Denn echte Jecken feiern in der Familie, und immer häufiger wird dabei ein einheitliches Kostüm getragen.

Auch Hohl kann sich vorstellen, dass auf den Straßen so einige Löwen- oder Eskimofamilie unterwegs sein werden. „Neben den tierischen Overalls werden wir aber sicher auch Tanzmariechen und Raubkatzen sehen.“ Damit die nicht frieren müssen, gibt es mittlerweile Kostüme mit hautfarbenen Einsätzen an Armen oder Beinen. „Darunter passt dann auch noch ein Hemd und die dicke Strumpfhose“, sagt Hohl.

Ob auf den Sitzungen oder bei den Umzügen - alle Jecken legen nun wert auf Details: „Als Tiger verkleidete Frauen schminken sich Gesicht und Hände entsprechend und schlüpfen in schwarze Wildlederschuhe“, sagt Hohl. Ohnehin gehe die Tendenz dahin, sich vom Scheitel bis zur Fußsohle durchzustylen. Nicht einmal mehr die Augen werden ausgespart: „Effekt-Kontaktlinsen sind in dieser Session der Renner schlechthin“, prognostiziert Bernd Schneider. Ob in Schwarz oder Rot, mit Spinnenetz- oder Fledermausemblem - der Jeck ist 2014 ausgesprochen kreativ und mutig zugleich.

Eines wird sich vermutlich niemals ändern: Der Clown ist angesagt wie eh und je. „Der geht einfach immer - vor allem der Lappenclown“, erläutert Hohl. Dessen Kostüm ist aus vielen verschiedenen Stofffetzen zusammengesetzt und kunterbunt. Was dem Karnevalisten zuletzt gar nicht gefallen hat: „Viele, insbesondere junge Karnevalisten, die den Umzügen zuschauten, trugen Halloween-Kostüme.“ Vampire, Hexen und Gespenster seien einfach wenig freundlich.