Für die einen ist er nass, für die anderen golden: Der Herbst kommt
Berlin (dpa) - Keiner freut sich auf den Herbst? Stimmt nicht. Es wird wieder gemütlich Zuhause und man kann sich wieder richtig einmummeln. Und auch in der Natur tut sich einiges. Was für und was gegen den Herbst spricht:
PRO Herbst
Durchlüften: Obwohl der Sommer vorbei ist, kann der Herbst noch richtig warme Tage bieten. Der Unterschied: Abends kann man durchlüften und wieder gut schlafen. Und die Sonne strahlt noch goldener als in der warmen Jahreszeit.
Mode: Das Zwiebelprinzip bringt wieder Abwechslung: Bei Hitze brauchte man gar keine Tücher, nun dürfen sie besonders Frauen wieder in ständig neuen Kombinationen tragen.
Farbenpracht: Gelb, orange oder weinrot färbt sich in den kommenden Wochen das Laub der Bäume. Dabei gab es Herbstfeeling in Deutschland schon mancherorts früher: Wegen des trockenen Sommers haben schon viele Bäume ihre Blätter abgeworfen.
Gemütlichkeit: Endlich wieder Sofa-Zeit! Mit ruhigem Gewissen kann man sich Filmen oder seinen Lieblingsserien widmen. Oder bei Kerzenschein und heißem Tee den Lieblingsschmöker zur Hand nehmen. Und endlich kommen die Hände beim Häkeln nicht mehr ins Schwitzen.
Outdoor-Freuden: Wer trotz Kühle und Nässe vor die Tür will, spaziert durch bunte Wälder, sammelt Pilze und Kastanien oder lässt Drachen steigen. Wellness-Clubs und Saunalandschaften füllen sich wieder mehr.
Feste und Bräuche: Das Münchner Oktoberfest beginnt entgegen seinem Namen schon im September und läutet den Herbst ein. Christen feiern kurz danach Erntedank und freuen sich über Feldfrüchte und Getreide. Ende Oktober wird sich an Halloween gruselig verkleidet, rund um den Martinstag (11.11.) ziehen Kinder mit Laternen durch die Straßen.
Essen: Da die Bekleidung jetzt wieder um ein paar Schichten dicker wird, ist es weniger zu sehen, wenn man ein bisschen ansetzt.
KONTRA Herbst
Schlechte Laune: Tageslicht ist wichtig für unser Wohlbefinden. In der dunklen Jahreszeit schütten wir weniger vom Glückshormon Serotonin aus. Experten gehen davon aus, dass viele Menschen deshalb an einer Saisonabhängigen Depression (SAD) leiden.
Garten: Die Blätter fallen von Bäumen und Büschen, Balkonpflanzen müssen winterfest gemacht werden und auch die Gartenmöbel brauchen Schutz - all das verursacht reichlich Arbeit.
Weihnachtsartikel: Obwohl man noch gar nicht in Weihnachtsstimmung ist, kann man an der Supermarktkasse schon bald wieder Schoko-Nikoläuse und Adventskalender kaufen.
Saison-Loch: Viele Eisdielen und Freibäder machen dicht. Auch Grill oder Zeltausrüstung kann man langsam wieder im Keller verstauen. Gleichzeitig dauert es noch bis zur Öffnung von Eisbahnen und Skiliften.
Müdigkeit: Im Herbst erzeugt der Körper nachts mehr Melatonin, das den Schlaf steuert und müde macht. Die nahende Zeitumstellung macht es nicht besser - abends wird es schließlich immer früher dunkel.
Wetter: Über dem von Nachtfrost ausgekühlten Boden drückt warme Luft das kalte Grau nach unten. Dieser Nebel schränkt nicht selten stundenlang die Sicht auf maximal einige hundert Meter ein. Aber auch Regen und Sturm nervt im Herbst.
Unfälle: Vor allem gefrierende Nässe ist tückisch. Trotz Plus-Graden auf dem Thermometer gefriert Niederschlag auf der Straße. Zudem gibt es im Oktober und November mehr Wildunfälle. Fahrradfaher müssen schon früh das Licht einschalten und entsprechende Kleidung tragen.