Fürst Albert und Charlene: Nur die zweitwichtigste Hochzeit
Das Ja-Wort von Fürst Albert und Charlène Wittstock sollte die Trauung des Jahres werden — Prinz William und Kate waren schneller.
Monaco. Als Bobpilot bei den Olympischen Spielen schoss Albert von Monaco einst pfeilschnell durch die Eisröhre. Nur mit dem Heiraten ließ sich der begehrte Junggeselle alle Zeit der Welt. Am 2. Juli nachmittags um 17 Uhr ist es endlich so weit. Dann wird der mittlerweile 53 Jahre alte Fürst seiner 20 Jahre jüngeren Verlobten Charlène Wittstock das langersehnte Jawort geben.
Um ein Haar hätten seine Durchlaucht und die Spitzenschwimmerin aus Südafrika sogar die „Hochzeit des Jahres“ gefeiert. Weil sich die Windsor-Royals jedoch geschickt um gut zwei Monate vordrängelten, müssen Albert und Charlène nun mit dem Etikett „Traumhochzeit“ vorliebnehmen.
Immerhin Traumhochzeit: Obwohl Alberts Fürstentum nur zwei Quadratkilometer groß ist, gilt es als Glamourmetropole mit hohem Jetset-Faktor. Monaco ist die Stadt der Reichen und des Luxus — der mondänste Fleck an der Côte d’Azur: ein Sehnsuchtsort, in dem Geld-Aristokraten und echte Blaublüter, prachtvolle Villen und traumhafte Yachten das Stadtbild beherrschen.
Auf „Le Rocher“, dem Felsen, befindet sich der Fürstenpalast, die Residenz der Grimaldis: zugleich der Ort, an dem Hunderte Millionen Fernsehzuschauer in der ganzen Welt an besagtem ersten Juli-Samstag Zeugen der prachtvollen Zeremonie werden. Anders als seine Eltern Fürst Rainier III. und Gracia Patricia, die vor 55 Jahren in der Kathedrale heirateten, schreiten Albert und Charlène im Ehrenhof des „Palais Princier“ vor den Traualtar.
Diesen werden die Zeremonienmeister auf die Paradetreppe platzieren. Hufeisenförmig angelegt führen die weißen Marmorstufen hinauf zur Herkulesgalerie, die mit einem Grimaldi-Banner beflaggt ist. Das Ambiente werde „hell, frisch, zeitgenössisch und diskret“ sein, verrät das Klatschmagazin „Point de Vue“, das Skizzen der geplanten Zeremonie veröffentlichte.
Den Hof verwandeln sie in eine Freilicht-Kathedrale, in der nahezu tausend Ehrengäste, darunter gekrönte Häupter und Staatsoberhäupter, Platz nehmen — unter ihnen auch Bundespräsident Christian Wulff und seine Ehefrau Bettina.
Seit dem Unfalltod von Gracia Patricia sind annähernd dreißig Jahre vergangen. Seitdem sehnen die Monegassen den Tag herbei, an dem in Monaco wieder die Hochzeitsglocken läuten und endlich wieder eine Fürstin im Grimaldi-Palast lebt.
Spätestens, wenn die Freudentränen abgetupft sind, blickt Monaco wieder gebannt, vielleicht sogar mit Sorge, zum „Felsen“. Angesichts der Schatten über den Ehen von Alberts Schwestern Caroline und Stéphanie wünscht sich Monaco, dass der Traumhochzeit eine langlebige Traumehe folgt. Und ein Thronfolger hervorgeht. Konkrete Pläne bestehen jedenfalls. „Wir wollen Kinder . . .“ sagte Albert in einem Interview.