Gabriele Petersen: Die erste Freiwillige
Gabriele Petersen hat ein Programm wie eine Managerin: Früh morgens das Fernsehinterview, danach die Fragen der Radiojournalisten, im Anschluss die Begegnung mit Senioren an ihrem neuen Arbeitsplatz. Die 71-jährige Berlinerin nimmt solche Tage als Herausforderung.
Sie hat es so gewollt, die offiziell erste „Bundesfreiwillige“, die Mitte Mai ihren Vertrag unterschrieb. Am Freitag fing sie in der Hauptstadt beim Deutschen Roten Kreuz an. Sie will dabei helfen, Senioren zu betreuen — bisher ein Job für Zivis.
Gabriele Petersen hat klare Vorstellungen von ihrem 20-Stunden-Job: „Ich will Lebenserfahrung weitergeben“, betont sie. „Und ich möchte anderen Menschen Mut machen, sich auch zu engagieren. Die Bevölkerung wird älter, und die Lücken werden größer.“ Früher hat sie als Sekretärin gearbeitet. Abends geht sie gern ins Kino, oft in französische und englische Filme, im Original.
Dass Bundesfreiwillige über 27 Jahre 330 Euro im Monat bekommen, ist Gabriele Petersen nicht so wichtig. „Wichtig ist die Möglichkeit, am Leben teilzunehmen.“ Sagt es und legt einer Seniorin eine Decke um die Schulter. dpa