Gaddafi auf der Suche nach „niedlichen“ Römerinnen
Am Rande des Welternährungsgipfels will Libyens Staatschef Damen zum Islam bekehren.
Rom. Kein Besuch des libyschen Revolutionsführers ohne bizarre Extravaganzen: Für die Abendgestaltung während des dreitägigen Welternährungsgipfels in Rom hat Muammar el Gaddafi 450 Italienerinnen engagiert, um mit ihnen "Ideen auszutauschen" und ihnen nach libyscher Art die "Ehre zu erweisen", wie er verlauten ließ. Für insgesamt drei Gala-Abende suchte eine Agentur deshalb per Anzeige "hübsche Mädchen aus ganz Italien".
Die Damen müssen allerdings einige Voraussetzungen mitbringen: Sie sollen "niedlich" sein, zwischen 18 und 35 Jahre alt und mindestens 1,70 Meter groß. Auch bei der Kleidung gibt es Vorgaben: Der Diktator verlangt Eleganz. Miniröcke und tiefe Dekolletés sind tabu.
Die 200 jungen Römerinnen, die am Sonntagabend in die Residenz des libyschen Botschafters in Rom gebeten wurden, staunten dann nicht schlecht. Nachdem sie alle persönlichen Dinge wie etwa Schmuck aus Sicherheitsgründen abgelegt hatten und mit einem Metalldetektor kontrolliert worden waren, konnte das Spektakel beginnen: In einer einstündigen Rede versuchte Gaddafi, die überraschten Damen zum Islam zu bekehren.
Der Islam richte sich keineswegs gegen Frauen, ließ der Staatschef die Gäste wissen, wie die Zeitung "Corriere della Sera" unter Berufung auf Teilnehmerinnen berichtete. Jesus sei zudem nicht gekreuzigt worden, sondern lediglich "jemand, der ihm ähnlich sah". Für weitere "Gala-Veranstaltungen" Montag- und Dienstagabend rekrutierte die Agentur Hostessweb noch einmal 250 Italienerinnen.
Zum Essen oder Trinken gibt es den Berichten zufolge nichts. Dafür wird die Teilnahme honoriert: mit 50 bis 60 Euro und natürlich einem Koran. Red