Geisterfahrer (81) stirbt auf der A 2
Polizei spricht von einem „altersbedingtem Aussetzer“.
Herford. Ein 81 Jahre alter Geisterfahrer hat auf der A 2 bei Herford einen tödlichen Unfall verursacht. Der Mann aus Coesfeld kam bei einem Frontalzusammenstoß am Mittwochabend ums Leben, wie die Polizei berichtete. Ein weiterer Fahrer wurde schwer verletzt.
Der Mann war an der Raststätte „Herford“ auf die Autobahn in Richtung Hannover aufgefahren. Auf dem Beschleunigungsstreifen wendete der Fahrer plötzlich. Nach 70 Metern prallte er auf der linken Fahrspur frontal mit einem entgegenkommenden Auto zusammen, sagte ein Polizeisprecher. Dieser Wagen schleuderte gegen einen Autotransporter aus Lettland. Der 81-Jährige starb noch an der Unfallstelle. Der Fahrer (43) des anderen Autos wurde mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Der Lkw—Fahrer blieb unverletzt.
Warum der 81-Jährige wendete, konnte die Polizei am Donnerstag nicht sagen. „Vermutlich ein altersbedingter Aussetzer“, sagte der Sprecher. Wie in solchen Fällen üblich sei vom Unglücksfahrer eine Blutprobe genommen worden. Das Ergebnis lag noch nicht vor.
Vor knapp zwei Wochen hatte ein Geisterfahrer auf der A 5 in Baden-Württemberg einen Unfall mit sechs Toten verursacht. Im Oktober starben fünf Menschen, als ein 24 Jahre alter Falschfahrer auf der A 46 im Sauerland offensichtlich in Selbsttötungsabsicht in ein Auto mit vier Insassen fuhr.
Offizielle Statistiken zu Unfällen mit Falschfahrern liegen nicht vor, hieß es im Innenministerium in Düsseldorf. 2010 habe es 424 Warnmeldungen gegeben. Wie viele davon sich als wahr herausgestellt haben, sei nicht bekannt.
Dem ADAC zufolge gibt es jährlich etwa 500 bis 600 Geisterfahrer auf deutschen Autobahnen. „Durchschnittlich 20 Menschen pro Jahr sterben durch Geisterfahrer auf Autobahnen“, sagte der ADAC-Experte Andreas Hölzel. In diesem Jahr werde die Zahl vermutlich höher liegen. lnw