Geldstrafe für Schriftzug "Jesus rettet" auf dem Dach
Amsterdam. Sein Glaube ist ihm teuer: Weil ein Bauer in Holland eine christliche Losung nicht vom Dach seines Gehöftes entfernen will, muss er 15 000 Euro Strafe zahlen.
Das bestätigte die zuständige Gemeindeverwaltung am Mittwoch.
Der tiefgläubige Joop van Ooijen hatte vor Jahren in großen grellweißen Lettern "Jezus redt" (Jesus rettet) auf das Dach geschrieben. Er ignorierte alle behördlichen Aufforderungen, den Spruch in der Farbe der Ziegeln zu übermalen.
Nach einem teils bizarr anmutenden Rechtsstreit gab die höchste Instanz, der Rat des Staates, der Gemeinde Giessenlanden südlich von Utrecht kürzlich Recht. Sie hatte nicht mit dem religiösen Inhalt der frohen Dachbotschaft argumentiert, sondern damit, dass sie nicht in die Landschaft und zu den anderen Häusern der Gegend passe. Zudem könne sie Autofahrer auf der nahe gelegenen A15 ablenken und dadurch in Gefahr bringen.
Der Hinweis auf die gesetzlich verbriefte Religionsfreiheit half dem 59-jährigen Van Ooijen daher nicht. Nach dem Richterspruch machte er eine Art Friedensangebot. Er übermalte "Jezus" orange und "redt" rot. "Orange ist die Farbe unserer Könige, und auch Jesus war ein König", sagte er Reportern. "Und das Rot steht für das Blut, das er für uns vergossen hat."
An den dunkleren Farben würde sich nun niemand mehr stören, meinte der Bauer. Vergeblich: "Die Gemeinde und Herr Van Ooijen sind an den Spruch des Rates des Staates gebunden", erklärte der zuständige Beigeordnete Jan de Groot. "Daran ändert die Orange- und Rotfärbung gar nichts. Deshalb muss die Gemeinde den Zwangsgeldbescheid jetzt vollstrecken."