Spaniens Presse soll auf Sex-Anzeigen verzichten

Madrid. Das spanische Parlament hat an die Medien appelliert, auf Sex-Anzeigen zu verzichten. In einer einstimmig verabschiedeten Resolution forderten die Abgeordneten die Regierung von Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero auf, innerhalb von vier Monaten eine Initiative zu einer Abschaffung von Prostituierten- Annoncen einzuleiten.



"Es ist eine Schande, dass Spanien fast das einzige Land ist, in dem die seriöse Presse solche Anzeigen verbreitet", sagte die sozialistische Abgeordnete Carmen Montón. Die konservative Parlamentarierin Carmen Quintanilla hielt den spanischen Zeitungen "Heuchelei" vor: "In ihren Artikeln verurteilen sie die Ausbeutung von Frauen, aber drei Seiten weiter tragen sie mit den Annoncen selbst dazu bei."

Um eine einstimmige Verabschiedung der Resolution zu erreichen, verzichtete das Parlament nach Presseberichten vom Mittwoch darauf, ein gesetzliches Verbot von Sex-Anzeigen zu fordern. Die Abgeordneten setzten stattdessen darauf, die Verlage zu einem Verzicht bewegen zu können.