Gerd Sonnleitner: Der Landwirt

Gerd Sonnleitner stand mehr als zwei Jahrzehnte an der Spitze des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), und 15 Jahre lang war er Deutscher Bauernpräsident. Am Donnerstag gibt der 63-Jährige sein Amt in Bayern ab.

Beim Deutschen Bauerntag vom 26. bis 28. Juni in Fürstenfeldbruck wird er auch als Präsident des Deutschen Bauernverbandes nicht mehr kandidieren.

Die letzte große Krise hatte der Bauernpräsident 2008 und 2009 zu meistern: Die Milchbauern liefen Sturm und warfen Sonnleitner vor, nichts gegen den von der Politik beschlossenen Wegfall der Milchquote zu tun.

Sie verfolgten Sonnleitner sogar mit einem sogenannten Haberfeldtreiben — früher eine manchmal gewalttätige Widerstandsform gegen die Obrigkeit — bis auf seinen Hof im niederbayerischen Ruhstorf. Dort harrten unter Polizeischutz Familie und getreue Anhänger mit dem Präsidenten aus, bis der Spuk vorüber war.

Der 63-Jährige, der zwei Kinder hat, will nun vor allem wieder Bauer sein. Den 100 Hektar großen Hof, der seit 800 Jahren in Familienbesitz ist, führen derzeit seine Frau und sein Sohn. „Ich freue mich, wenn ich wieder das tun kann, was ich von Kindheit an machen wollte.“ dpa