Simone Sombecki moderiert „Tiere suchen ein Zuhause“: Kamera ab für die Tierfreundin

Simone Sombecki lebt mit zwei adoptierten Hunden. Ab Sonntag vermittelt sie Zwei- und Vierbeiner im Fernsehen.

Düsseldorf. Monsieur Jacques läuft zielsicher voraus. Dass der Retriever-Mischling blind ist, spielt beim Joggen mit seinem Frauchen Simone Sombecki keine Rolle. Er orientiert sich über die anderen Sinne.

Die 38-Jährige ist überzeugte Tierschützerin und hat Jacques bei sich aufgenommen. „Als wir unseren ersten Spaziergang gemacht haben, haben wir uns zweieinhalb Stunden verlaufen, das hat uns sehr zusammengeschweißt.“

Ihre Liebe zu Tieren will die Schauspielerin nicht nur privat, sondern auch beruflich ausleben: „Adoptieren statt kaufen, ist mein Motto.“ Sie moderiert ab Sonntag die Sendung „Tiere suchen ein Zuhause“ im WDR. Erfahrung im Tierschutz bringt sie mit. Ihr Herz für Tiere entdeckt sie schon mit 16 Jahren. Da wurde sie zur Vegetarierin — unter anderem um die Massentierhaltung nicht zu unterstützen.

Sie engagiert sich seit der Studienzeit für die Vermittlung von heimatlosen Tieren. Futterspenden oder Flughafenfahrten, wo sie die Tiere aus anderen Ländern abholt, gehören für sie zum Alltag. „Ich werde versuchen, das auch weiter zu machen.“ Etwas eng könnte es aber werden, denn sie spielt auch in der Serie „Ein Fall für die Anrheiner“ mit.

„Die Zeit für meine Arbeit wird aber nicht bei meinen Tieren eingespart. Ich lerne meinen Text zu Hause und kann die beiden auch ans Set mitnehmen. Meine Hunde sind meine Therapeuten und meine Personal-Trainer. Dafür nehme ich mir gern die Zeit“, sagt die 38-Jährige.

Wenn es doch mal eng wird, würden ihre Eltern und ihr Ehemann einspringen. „Bevor man sich ein Tier anschafft, muss man sich gut überlegen, ob man genug Zeit hat. Tiere sind auch Arbeit.“

Seit 21 Jahren werden sonntags im WDR heimatlose Tiere aus Tierheimen vorgestellt. Die Zuschauer erwarten einige Änderungen. Anstatt in ein Studio mit Strohballen, schauen sie nun in ein Wohnzimmer mit Zimmerpflanzen und einer Couch. Darauf sitzen wird Sombecki und nicht mehr Claudia Ludwig.

Für die Zuschauer der Sendung ist Sombecki kein gänzlich neues Gesicht. Bereits seit einem Jahr taucht sie immer mal wieder in der Sendung als Reporterin auf, wenn sie das Kamerateam zu einem Besuch ins Tierheim mitgenommen hat.

Ein leichter Job dürfte die Übernahme der Sendung allerdings nicht werden. Seit der ersten Folge im Jahr 1991 stand Moderatorin Claudia Ludwig vor der Kamera und hat Haustiere vermittelt. Der 51-Jährigen wurde gekündigt, das Konzept der Sendung überarbeitet und Sombecki eingestellt. Viele Zuschauer denken, dass Ludwig aufgrund ihres Alters durch eine jüngere Moderatorin ersetzt wurde und ärgern sich darüber.

Sombecki will sich mit ihrer neuen Aufgabe auch für alte Tiere einsetzen. „Es ist so schwer, diese Tiere zu vermitteln.“ Sie weiß, wie es ist, einem alten Tier ein neues Zuhause zu geben. Ihren ersten Hund Emil hatte sie nur vier Wochen bevor er starb. „Sowas reißt einem das Herz raus.“