Kellner ins Koma geprügelt - Burgplatz-Schläger gestehen

Düsseldorf (dpa) - Im Prozess um eine verhängnisvolle Attacke auf einen Kellner in der Düsseldorfer Altstadt haben zwei junge Männer aus Duisburg am Mittwoch Teilgeständnisse abgelegt.

Ein 1,97 Meter großer Hüne gestand, drei Männer zu Boden geschlagen zu haben.

Anlass sei ein Flaschenwurf auf ihn und seine Freunde gewesen, berichtete der 18-jährige Intensivtäter, der wegen versuchten Totschlags angeklagt ist. Daraufhin habe es erst ein Wortgefecht gegeben, dann seien die Fäuste geflogen.

„Das kam wie eine Welle auf mich zugeschwappt“, sagte er. Drei Männer habe er niedergeschlagen. Dass einer der Gegner dabei einen lebensgefährlichen Schädelbruch erlitt, habe er nicht für möglich gehalten.

Der 33-jährige Kellner hatte wochenlang im Koma gelegen und wird schwerbehindert bleiben. Er erschien am Mittwoch im Gerichtssaal. Eine lange Narbe verläuft quer über seinen Kopf.

Zeugen sagten aus, dass er den Streit schlichten wollte und beschwichtigend eingeschritten sei, als ihn ein Schlag des Hünen ins Gesicht traf. Beim Aufprall auf den Boden war sein Schädel mit einem deutlich hörbaren Krachen geborsten. Ein weiteres Opfer erlitt bei der Schlägerei am Rheinufer Ende September vergangenen Jahres eine schwere Beinverletzung.

Der 18-jährige Angeklagte gestand auch, vier Tage vor der Tat im Duisburger Hauptbahnhof drei Männer niedergestreckt zu haben. Zweimal war er bereits wegen Körperverletzung verurteilt worden. So hatte er schon als Schüler einen Lehrer geschlagen.

Ein weiterer Angeklagter (20) sagte aus, sich sofort abgesetzt zu haben, als er hörte, wie der Schädel des 33-jährigen Opfers barst. „Das war ein ekelhaftes Geräusch. Da war mir klar, es ist etwas Schlimmes passiert“, sagte der ebenfalls Vorbestrafte - wegen gefährlicher Körperverletzung und Trunkenheit im Straßenverkehr. Zwei Arreststrafen musste er bereits absitzen.

Staatsanwältin Britta Zur wirft ihm versuchten Totschlag durch Unterlassen vor: Weil er für den lebensgefährlich Verletzten keine Hilfe geholt habe, habe er sich mitschuldig gemacht. Der dritte Angeklagte (20) will sich erst später zum Tatvorwurf äußern. Er soll dem bewusstlosen Kellner mehrfach gegen den Kopf getreten haben.

Das Düsseldorfer Landgericht hat für den Prozess zwölf Verhandlungstage angesetzt.