Düsseldorf. Der "Pferdestall" soll 1957 Deutschlands erste Diskothek gewesen sein, sie war mehr als 40 Jahre einer der angesagten Düsseldorfer Promi-Treffs.
Doch um das Tanzlokal in der Schneider-Wibbel-Gasse, das in den vergangenen drei Jahren immer wieder den Pächter gewechselt hatte, gab es Ärger vor einer Zivilkammer des Landgerichts.
Eine Pächterin hatte den mit Altstadtkönig Primo Lopez geschlossenen Pachtvertrag von Dezember 2006 angefochten. Nun gab die Zivilkammer ihrer Klage statt.
Im Januar 2007 hatte sie die Diskothek unter dem Namen "Pferdestall" eröffnet. Wenige Tage später meldete sich der Vorpächter bei ihr: Er habe sich im Mai 2005 sowohl den Namen als auch die Marke "Pferdestall"gerichtlich schützen lassen. Sie dürfe diesen also nicht verwenden, sagte er.
Die Frau zog vor Gericht und forderte die bislang gezahlten 17950 Euro Pacht von Lopez zurück. Sie fühle sich von dem vielfachen Restaurant- und Kneipenbetreiber arglistig getäuscht.
Denn bei Vertragsabschluss habe ihr Lopez sowohl eine alte Getränkekarte als auch ein ehemaliges Schild des "Pferdestalls" überreicht.
Einige Monate führte sie den Betrieb noch unter dem Namen "La noce", bevor sie endgültig aus dem Vertrag ausstieg. Inzwischen ist die Diskothek anderweitig vermietet und heißt "Bermudadreieck".
Die Vorsitzende Richterin betonte, Primo Lopez habe es unterlassen, seine Pächterin darüber aufzuklären, dass es mit der Namensgebung rechtliche Probleme geben könnte. "Und der Name war für sie bei Vertragsabschluss entscheidend."
Der Argumentation von Primo Lopez war sie nicht gefolgt: "Es war sowieso geplant, dass die Disko ,La noce’ heißen sollte", sagte der Altstadtkönig im Prozess.
Seine ehemalige Pächterin habe von Anfang an über die Probleme mit dem Namen Bescheid gewusst. "Sie klagt jetzt nur, weil sie den Betrieb damals nicht zum Laufen gebracht hat", sagt Lopez im Gespräch mit der WZ. Er will gegen die Entscheidung des Landgerichts in Berufung gehen.