Kunstschütze Berblinger
Nach dem Blitz-Comeback gegen Ortenau ist der HSG-Rechtsaußen wieder erste Wahl.
Düsseldorf. Seine Trickwürfe sind sehenswert. Wenn Frank Berblinger von Rechtsaußen abzieht oder zum Siebenmeter antritt, wird der gegnerische Torhüter meist "verladen". Der Ball hat durch den Wurf einen immensen Drall, wenn er über die Torlinie springt.
Über einen Monat musste die HSG Düsseldorf ohne den 31-jährigen Linkshänder auskommen. Beim Training hatte er sich einen Bandscheibenvorfall zugezogen. Der Rücken streikte, nichts ging mehr.
"Die Kombi-Therapie in Moers bei Holger Schwellnuss ist gut angeschlagen, darum konnte ich früher ins Training einsteigen", sagt Berblinger.
Eine Woche machte er die Übungseinheiten bei der HSG mit, dann gab er selbst grünes Licht und kam beim 34:25-Sieg bei HR Ortenau (Willstätt) in der vergangenen Woche zum Blitz-Comeback.
"Ich bin froh, dass ich wieder dabei bin und der Mannschaft helfen kann. Ich war aber schon überrascht, dass ich gleich wieder 50 Minuten auf dem Feld stand. Die Kondition ist natürlich noch nicht so gut, wie vor der Verletzung. Ich brauche noch einige Zeit, bis ich wieder hundertprozentig fit bin."
Trotzdem gelangen dem Linkshänder bei seinem Comeback sechs Tore, davon zwei Siebenmeter. Für seinen jungen Stellvertreter Florian von Gruchalla, der ihn fast fünf Wochen vertrat, hat Frank Berblinger lobende Worte parat.
"Flo hat seine Sache sehr gut gemacht. Als älterer Spieler ist es auch meine Aufgabe, meine Erfahrungen weiterzugeben. Schließlich soll er mich im Spiel auch entlasten, wenn ich eine Pause brauche."
Für das Heimspiel am Sonntag gegen den TV Hüttenberg hat sich Frank Berblinger mit der HSG eine Menge vorgenommen.
"Wir haben noch eine Rechnung offen. In der vergangenen Saison gab es gegen Hüttenberg eine heftige Heimniederlage und auswärts ein Unentschieden. Außerdem hat der TVH jetzt einen Lauf. Das wird noch schwerer als gegen Willstätt. Für uns zählen am Ende nur zwei Punkte."
Die HSG Düsseldorf (15:3) hat als Spitzenreiter momentan zwei Minuspunkte weniger als der Bergische HC (15:5), Hüttenberg ist Dritter (14:6). Es kommt am Sonntag also zu einem echten Spitzenspiel.
"Es ist zwar schön, dass wir zwei Punkte Vorsprung haben, aber das beruhigt natürlich nicht. Wir wollen diesen Vorsprung nicht bis zum Saisonende verwalten, sondern uns weiter absetzen. Es ist aber gut zu wissen, dass der Bergische HC auch verlieren kann. Aber das kann uns auch passieren. Es gibt so Tage wie gegen Delitzsch, an denen nichts zusammenläuft", sagt Berblinger.
Aber diese Partie wurde inzwischen verarbeitet. Die Mannschaft gab beim Kantersieg in Ortenau die passende Antwort auf die Kritik aus dem HSG-Vorstand. Mit einem Sieg gegen Hüttenberg kann außerdem der nächste Verfolger auf Distanz gehalten werden.