HSG erobert Tabellenspitze

Beim 34:25 in Ortenau stärkt die Mannschaft Trainer Sviridenko den Rücken.

Düsseldorf. Für Georgi Sviridenko dürfte es pure Genugtuung gewesen sein. Und auch für Manager Frank Flatten war es mehr als nur ein wichtiger Sieg im Kampf um den Aufstieg: Mit dem 34:25 (13:11)-Kanter-Erfolg der HSG Düsseldorf bei der HR Ortenau stärkten die Zweitligahandballer ihrem auf der Abschussliste stehenden Trainer nicht nur den Rücken, sondern hievten ihren Klub auch zurück an die Tabellenspitze - zumindest solange, bis der Bergische HC heute Abend gegen Friesenheim wieder nachgelegt hat.

Entsprechend erleichtert reagierte Sviridenko nach dem Schlusspfiff. "Kampf, Einsatz und Leidenschaft mussten stimmen. Das hat heute einfach wunderbar geklappt", sagte der Weißrusse. Die erste Überraschung gab es gleich zu Beginn: Erstmals in dieser Saison schickte Sviridenko seine Abwehr in offensiver Formation auf das Feld.

In einer leidenschaftlich geführten Partie begannen die Gäste deshalb auch früh, eifrig Zeitstrafen zu sammeln. Die zweite kassierte Kreisläufer Robert Heinrichs bereits in der 8. Minute, was die HR Ortenau prompt zur ersten Zwei-Tore-Führung nutzte (5:3). Ein Doppelschlag durch Andrej Kurchev und der erste Treffer von Kapitän Patrik Fölser brachten im Gegenzug beim 6:5 die erste HSG-Führung des Spiels.

Entscheidend absetzen konnte sich bis zur Pause aber keines der beiden Teams. Dies gelang den Düsseldorfern erst in der zweiten Spielhälfte. Gestützt auf eine nun besser funktionierende Deckung und einen abermals überragenden Matthias Puhle, der 22 Paraden, darunter vier Siebenmeter, verzeichnen konnte, brachte Frank Berblinger seine Farben mit 20:15 in Führung (41.). Mit sechs Treffern avancierte der Rechtsaußen beim Blitz-Comeback nach seinem Bandscheibenvorfall gleich zum zweitbesten Schützen der Gäste.

In der Schlussphase schaltete die HSG wie schon in den letzten Spielen den Turbo ein: Sechs Minuten reichten, um von 24:22 auf 30:22 davonzuziehen und die Partie vorzeitig zu entscheiden. Das ebenso überraschende wie deutliche 34:25 bei den als Mitaufstiegskonkurrenten eingeschätzten Ortenauern führt den HSG-Verantwortlichen vor Augen, dass die Spieler den eingeschlagenen Weg mit Sviridenko am Ruder offenbar weiter beschreiten wollen. Das befürchtete "Spiel gegen den Trainer" blieb aus.

So war Frank Flatten auch voll des Lobs: "Wir haben heute die beste Saisonleistung gezeigt. Ich freue mich riesig für die Mannschaft, für Georgi, für mich und für die Fans. So macht Handball Spaß." Vielleicht war der versöhnliche Ausgang einer äußerst turbulenten Woche im HSG-Lager der Beginn einer neuen Erfolgsserie - mit Georgi Sviridenko als großem Gewinner.