„Burgfrieden“ bei HSG Düsseldorf

Sviridenko entschuldigt sich, Manager Flatten nimmt an.

Düsseldorf. Der hausgemachte Streit zwischen Frank Flatten und Georgi Sviridenko bei der HSG Düsseldorf ist (vorerst) beigelegt. In einer Aussprache klärten Manager und Trainer des Handball-Zweitligisten am Montag die Missverständnisse auf, die nach dem 29:23-Sieg der HSG über die SG Wallau auf der Pressekonferenz zum Eklat geführt hatten (die WZ berichtete).

"Ich habe mich falsch ausgedrückt und wollte keineswegs die Vereinsmeinung kritisieren - noch die Leistung meiner Mannschaft in Delitzsch schön reden. Ich habe mich dafür entschuldigt und gehe von einer weiteren vertrauensvollen Zusammenarbeit aus", so Sviridenko.

Auch Flatten ruderte zurück. "Unsere Mannschaft mit dem wohl dreifachen Etat anderer Zweitliga-Vereine kann sicherlich einmal verlieren, aber nicht so wie in Delitzsch. Ich begrüße, dass sich Georgi entschuldigt hat", sagte der Manager. Trotzdem bleibt die Stimmung bei der HSG angespannt. Die WZ nennt die Gründe.

Die sportliche Situation: Mit 13:3-Punkten liegt die HSG hinter dem Bergischen HC (15:3) auf Rang zwei. Der erklärte Aufstiegsfavorit ist nur auf Augenhöhe, anstatt den Ton in der Liga anzugeben. Bei der 29:33-Niederlage in Delitzsch lief so gut wie nichts zusammen, auch beim 29:23-Erfolg über die SG Wallau konnte die HSG nur in der zweiten Hälfte überzeugen.

Diese Leistungsschwankungen werden gegen stärkere Teams ins Auge gehen. "Für uns zählt nur der Aufstieg", sagte Manager Flatten. Eine Forderung an Trainer und Mannschaft.

Die wirtschaftliche Situation: Die Zuschauer bleiben im Castello aus. Gegen Wallau kamen 830, bei der HSG kalkuliert man mit 1200 Besuchern pro Heimspiel. Der geringere Zuschauer-Durchschnitt (1028) reißt nach und nach ein größeres Loch in die Kasse. Schon allein deshalb muss der Aufstieg her. Flensburg, Gummersbach und Hamburg statt Schwetzingen, Erlangen oder Aue, das macht auch wirtschaftlich Sinn.

Die meisten Sponsoren bleiben nur bei der Stange, wenn Düsseldorf wieder erstklassig ist. "Alle Beteiligten müssen eigentlich wissen, dass wir in der zweiten Liga keine Überlebenschance haben", so Manager Frank Flatten.

Die Stimmung in der Mannschaft: Zumindest bei den Spielern herrscht ein gutes Miteinander. Aber einige Personalentscheidungen stoßen intern auf "Unverständnis". Wie bei Max Ramota. "Ich bin fit, ich hätte spielen können. Aber ich will mir jetzt nicht den Mund verbrennen", so der 31-Jährige, der gegen Wallau 60 Minuten die Bank drückte.

Auf 56 Minuten "Schonung" brachte es Frantisek Sulc. Ob leicht angeschlagen oder nicht, ein Torjäger dieser Qualität gehört nicht auf die Bank. Der als Top-Zugang angepriesene Sturla Asgeirsson ist ebenfalls zumeist Zuschauer.

Die Hierarchie: Manager Frank Flatten und Präsident Erwin Schierle haben das Sagen. Während Flatten das operative Geschäft leitet, hält sich Schierle im Hintergrund. Beide HSG-Macher wollen den Klub zurück in die 1. Bundesliga führen. Flatten ist täglich mit dem Team beschäftigt, er fordert vollen Einsatz von allen.

Falls es sportlich nicht nach Wunsch läuft, wird der Manager in Absprache mit dem Präsidenten sofort reagieren und die nötigen Schritte einleiten, auch wenn sie unpopulär sind.