Die HSG zaubert 60 Minuten

Zweitligist landet mit dem 39:15 höchsten Sieg in einem Ligaspiel der Vereinsgeschichte.

Düsseldorf. Die HSG Düsseldorf geht unbeirrt ihren Weg. Daran konnte gestern auch der EHV Aue nichts ändern. "Wir haben mit dem 39:15-Sieg endlich mal ein Zeichen gesetzt", sagte Philipp Pöter, der mit acht Toren in der Schlussphase zum besten Werfer des Zweitliga-Tabellenführers avancierte.

Es war der höchste Sieg in der Vereinsgeschichte in einem Ligaspiel. "Wir haben unsere Taktik nicht nur komplett umgesetzt, sondern auch bis zur 60. Minute Konstanz gezeigt", sagte Trainer Georgi Sviridenko, der sich für jeden einzelnen Spieler freute, dass an diesem Tag alles gepasst hatte.

Vor allem in der Abwehr scheint die Mannschaft zu einer Stabilität gefunden zu haben, die es den Gegnern sehr schwer macht, eine Erfolgs-Strategie zu finden. "Nach einer Viertelstunde haben wir den Widerstand des Gegners gebrochen", meinte Robert Heinrichs. "Dann wurde es zu einem Selbstläufer."

Da auch beide Torhüter - zunächst Matthias Puhle, dann auch Almatas Savonis ebenfalls jeweils eine Halbzeit eine Klassepartie zeigten, war nur die Finger-Verletzung von Andre Niese ein kleiner Wermutstropfen.

Angesichts der deutlichen Überlegenheit und den ungläubigen Blicken nach dem Abpfiff auf die Anzeigetafel, blieben die HSG-Spieler fest auf dem Boden. "Natürlich ist das Ergebnis extrem", sagt Patrick Fölser. "Trotzdem dürfen wir in den nächsten Spielen niemanden unterschätzen. Das war heute einfach kein Maßstab."

Feiern durften die Spieler des Spitzenreiters trotzdem. Diesmal musste Philipp Pöter die Kiste Bier für das 30. Tor ausgeben. Fast wäre noch eine für das 40. Tor dazu gekommen. So griff HSG-Manager Frank Flatten noch in seine Tasche und gab den tapferen Fans aus Aue einen aus. "Unsere Zuschauer standen auf den Stühlen, da musste ich etwas für die Leute tun, die so eine lange Anfahrt hatten", erklärte Flatten.

Auch der EHV-Trainer war entsprechend niedergeschlagen. "Da fehlen mir ein Stück weit die Worte", sagte Maik Novak. "Die Niederlage ist auch in der Höhe verdient und für uns auch ein peinlicher Auftritt."