Handball: Derby mit zwei Gewinnern

HSG und Bergischer HC machen beim 26:26 Werbung für den Sport.

Düsseldorf. Es war ein tolles Handball-Spitzenspiel, das die 2200 Zuschauer in der Wuppertaler Bayer-Halle erlebten: Zwei völlig verschiedene Spielhälften, Dramatik in den Schlusssekunden, und am Ende stand ein 26:26 (12:16)-Remis der HSG Düsseldorf beim Bergischen HC, mit dem das Team von Trainer Georgi Sviridenko mit 9:1-Punkten weiter ungeschlagen bleibt.

"Es ist schwer zu sagen, ob es nun ein Punktgewinn oder ein Punktverlust war. Ich bin sehr froh, dass wir auch weiterhin ohne Niederlage sind. Im Heimspiel gegen Aue am kommenden Sonntag müssen wir nun wieder doppelt punkten", sagte der HSG-Coach.

Einen Nackenschlag gab es für die HSG gleich zu Beginn, als Andrej Kurchev nach einem Foul früh die Rote Karte sah. Was war geschehen: Kurchev hatte Jens-Peter Reinarz beim Tempogegenstoß gefoult. Das Schiedsrichtergespann Becker/Hack ahndete dies mit der roten Karte. Somit musste HSG-Trainer Georgi Sviridenko bereits nach drei Minuten seine taktischen Vorgaben ändern.

Als der gefoulte Reinarz dann an der Düsseldorfer Bank vorbeigelaufen war, beschwerten sich die Düsseldorfer beim Schiedsrichtergespann - der 26-jährige erhielt eine gelbe Karte, der Linksaußen hatte die Düsseldorfer "Bank" nach der Disqualifikation von Kurchev wohl beschimpft.

In der Schlussphase der ersten Hälfte hatten die Fans des Bergischen HC allerdings schon fast ihre Hoffnungen begraben. Denn nachdem der "Herausforderer" bis zum 10:11 dran geblieben war, sorgten sieben schwarze Minuten für einen 11:16 Rückstand. Zwar konnten die Gastgeber mit der 3:2:1-Deckungs-Variante die Düsseldorfer mehrfach an den Rand des Zeitspiels bringen, doch wenn es eng wurde, waren es eben die Individualisten der HSG, die dann mit Einzelaktionen das Heft in die Hand nahmen.

Allen voran Spielmacher Valdas Novickis der seine BHC-Kontrahenten austanzte oder Islands Nationallinksaußen Sturla Asgeirsson, der BHC-Keeper Chrischa Hannawald mit einem Trickwurf düpierte. Auch am Kreis zeigten sich die Düsseldorfer treffsicher: Philipp Pöters Heber nahm Robert Heinrichs im Zurückfallen an und versenkte den Ball spektakulär im Tor der Bergischen.

Das Blatt wendete sich nach dem Seitenwechsel. Selbst das vorzüglich haltende "Geburtstagskind" Matthias Puhle im HSG-Kasten vermochte den BHC-Angriff kaum noch aufzuhalten. Erstmals gingen die Gastgeber mit 24:23 durch Simon Kluge in Führung, dann noch einmal beim 25:24 durch Hoße. Frantisek Sulc gelang ein Doppelschlag zum 26:25. Sebastian Hinze sorgte für den Endstand.

"Wir haben die beste Saisonleistung geboten. Leider haben wir Andrej Kurchev durch eine Rote Karteverloren. Zum Ende haben wir noch zweimal in Unterzahl gespielt. Unter diesen Bedingungen bin ich mit dem Punkt in Wuppertal zufrieden. Die Zuschauer haben ein packendes Derby erlebt. Das war beste Werbung für den Handballsport", sagte HSG-Manager Frank Flatten.