Abschied von Moderator Kurt Felix

St. Gallen (dpa) - Eine dezent geschmückte Kirche, klangvolle Musik und Ansprachen, die nicht nur Traurigkeit, sondern auch Zuversicht und Humor verbreiten: Hunderte Fans, Freunde und Angehörige haben in St. Gallen gefühlvoll Abschied von Kurt Felix genommen.

Kurz vor Beginn der Trauerfeier von Kurt Felix hält sich Christa Vitten ein wenig schüchtern im Hintergrund. „Wir haben ihn immer so gerne gesehen“, sagt die Seniorin aus Koblenz. „Er war so sympathisch.“ Sie ist für ein paar Tage mit einem Reisebus in der Schweiz. Und als sie hörte, dass sich Angehörige, Freunde und Fans mit einem öffentlichen Gottesdienst von dem kürzlich gestorbenen Fernsehmoderator verabschieden wollen, hat sie sich ebenfalls auf den Weg zur Kirche St. Laurenzen in St. Gallen gemacht. „Ich habe viel an ihn gedacht, in den letzten Tagen“, sagt sie. „Das ist ein großer Verlust.“

Wie Christa Vitten geht es an diesem Donnerstag in St. Gallen vielen hundert Menschen: Die Kirche - in die rund 1000 Menschen hineinpassen - ist fast vollständig besetzt, auch vor der Kirche haben sich zahlreiche Fans und Freunde des am 16. Mai im Alter von 71 Jahren gestorbenen Moderators versammelt. Unter den Trauergästen sitzen - neben Kurt Felix' Frau Paola und seinem Sohn Daniel - auch Harald Schmidt, Guido Cantz und der Sänger Peter Kraus.

Frank Elstner erinnerte in einer kurzen, sehr emotionalen Ansprache an seinen Freund als einen Menschen voller Hilfsbereitschaft und absoluter Uneitelkeit. Er sei sich sicher, dass Kurt Felix nicht gewollt habe, dass man seinetwegen traurig sei, sagte Elstner. „Wir werden alle sein verschmitztes Lächeln in Erinnerung behalten.“ Sein ganzes Streben sei danach gegangen, die Menschen glücklich zu machen. „Kurt, du fehlst“, sagt er. „Ich verabschiede mich von dir, mein Freund.“

Zwischen den Ansprachen spielen Trompete, Orgel und Kontrabass unter anderem „Can you feel the love tonight“, „Over the Rainbow“ und „What a wonderful world“. Die Kirche ist dezent mit Blumen geschmückt, am Altar und vor dem Gotteshaus stehen große Fotos von Kurt Felix. Sie zeigen ihn so, wie ihn viele in Erinnerung behalten werden: Er blickt direkt in die Kamera, ohne Distanz zum Betrachter, dafür mit einem ansteckenden Lächeln. „Er war so natürlich, nie überheblich“, sagt die St. Gallenerin Hedy Zangger, die den Gottesdienst in der Kirche verfolgt.

Auch die prominenten Gäste der Trauerfeier malen das Bild eines offenen, stets auf die Menschen zugehenden Kurt Felix. „Du hast die Menschen gemocht, darum hast du sie so gut verstanden“, sagt der Schweizer Journalist und Medienmanager Marc Walder in seiner Ansprache. „Er war ein sehr normaler Mensch“, betont sein Nachfolger bei „Verstehen Sie Spaß“, Guido Cantz. „Ich hätte ihm gewünscht, dass er sein Leben noch länger hätte genießen können.“ Felix hatte die Sendung mehr als zehn Jahre lang bis Anfang 1990 präsentiert. Auch Peter Kraus zeigt sich nach dem Gottesdienst bewegt von der Trauerfeier. „Es war sehr schön“, sagt der Sänger. „Sie haben die Musik gut gewählt, die Worte waren gut - es ist Kurt Felix gerecht geworden.“

Durch den Gottesdienst führt ein Theologe und langjähriger Freund des schweizer Fernsehmoderators und seiner Frau Paola. Er habe mit Kurt Felix viel über den Tod gesprochen, sagt Beat Antenen in seiner Predigt. „Ist Sterben nur der Umzug in ein schöneres Haus - diese Frage habe ich mit Kurt lange diskutiert.“ Eine Antwort hätten sie darauf nicht gefunden. Dennoch habe Kurt Felix stets betont: „Ich habe ein schönes, erfülltes Leben gehabt. Wenn ich einmal gehen muss, geht ein glücklicher Mensch.“