Andy Borg muss „Musikantenstadl“ abgeben
München (dpa) - Aus für Andy Borg beim „Musikantenstadl“ - der 54 Jahre alte Moderator muss Abschied von seiner Volksmusik-Show nehmen. Das teilten die ARD und ihre Partnersender ORF und SRF am Montag in München mit.
Der „Stadl“ soll künftig eine jüngere Zielgruppe ansprechen, das Sendungskonzept gründlich überarbeitet werden.
Darum solle es „eine neue Art der Präsentation“ geben - „inhaltlich wie personell“. „Jede große Marke braucht einen Erneuerungszyklus“, sagte ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner. Künftig werde es auch eine „etwas veränderte musikalische Bandbreite“ geben.
Borg zeigte sich betroffen. „Ich hab mir so sehr gewünscht und dafür gekämpft, dass der „Stadl“ weitergeht“, sagte er nach Senderangaben. „Dass ich bei der Verlängerung nun nicht mehr mit dabei sein werde, schmerzt natürlich.“ Über die Mitteilung hinaus wollte er sich nach Angaben seiner Sprecherin auf Anfrage zunächst nicht äußern.
Seit Monaten schwebt ein Damoklesschwert über dem „Musikantenstadl“ und auch nach dem erklärten Aus für Andy Borg bleibt die Zukunft der Sendung eine Hängepartie. Wie viele Ausgaben des „Stadls“ es noch geben wird, ist ungewiss. Am 27. Juni soll Borg zum letzten Mal als „Stadl“-Moderator in einer Open-Air-Live-Sendung aus Pula auf der Bühne stehen, wer sein Nachfolger werden soll, steht nach Angaben des Bayerischen Rundfunks vom Montag noch nicht fest.
Im November hatte Borg im Kampf für den Erhalt seiner vom Aus bedrohten Volksmusikshow ein Statement auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht. Er werde sich gemeinsam mit den Zuschauern für die Fortsetzung der ARD-Show einsetzen, kündigte er damals an. Er schrieb: „Es lohnt sich immer, für eine Überzeugung, für eine Sache, erst recht für unseren Stadl zu kämpfen.“ Auch ältere Fernsehzuschauer hätten ein Recht auf ein für sie gemachtes Musikprogramm. Eine Online-Petition zum Erhalt der Sendung unterzeichneten 5200 Unterstützer.
Der „Musikantenstadl“ ist eine der ältesten TV-Shows in Deutschland, er läuft als Eurovisionssendung auch in Österreich und der Schweiz. Borg hatte den „Stadl“ als Nachfolger von Karl Moik neun Jahre lang präsentiert. Borg habe „neue Impulse gegeben und mit dem Team gemeinsam eine Weiterentwicklung auf den Weg gebracht und einen Generationenwechsel eingeleitet“, hieß es in der Mitteilung. Jetzt soll der Generationenwechsel allerdings ohne Borg weitergehen. Der BR spricht von einer „Auffrischung und einer modernisierten Weiterentwicklung des Formats“ und von „Stadl 2.0“.