ARD: Gottschalk wird Vorabendquoten verbessern

Berlin (dpa) - Der ARD-Vorabend ist eine Dauer-Baustelle. Zwischen 18 und 20 Uhr liegen die Einschaltquoten deutlich unter dem Senderschnitt des „Ersten“ - in dieser Zeit laufen das ZDF und die private Konkurrenz der ARD davon.

Auch die im Herbst angefangene Reform mit regionalen Krimis unter der Dachmarke „Heiter bis tödlich“ hat noch keine große Besserung gebracht. Doch Thomas Gottschalk werde mit seiner neuen Show „Gottschalk Live“ den Vorabend positiv beeinflussen, zeigte sich der ARD-Vorabendkoordinator Frank Beckmann im dpa-Interview überzeugt.

Der durchschlagende Erfolg der neuen Formate - regionale Krimis und die Spielshow „Drei bei Kai“ - ist bislang ausgeblieben. Ist die Reform des Vorabendprogramms damit gescheitert?

Beckmann: „Nein, das ist sie nicht. In dem harten Konkurrenzumfeld Vorabend braucht man einen langen Atem und wir sind davon überzeugt, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist. Und es gibt auch schon erfreuliche Ergebnisse: Zum Beispiel läuft unsere "Heiter bis tödlich"-Serie "Hubert und Staller" deutlich erfolgreicher als das Vorgängerprogramm.“

Glauben Sie daran, dass Gottschalk die Quoten am Vorabend insgesamt nach oben reißen kann?

Beckmann: „Das Interesse an Thomas Gottschalk ist riesengroß - ich bin optimistisch, dass das gesamte Vorabendprogramm davon profitiert.“

Auf welche Sicht ist die derzeitige Struktur fest geplant - bis zum Frühsommer oder länger?

Beckmann: „Das gesamte Jahr 2012 ist in der derzeitigen Struktur geplant.“

Welche Auswirkungen haben die unverändert unterdurchschnittlichen Quoten auf das Werbevolumen?

Beckmann: „Im Jahr 2010 hat die ARD-Werbung im nationalen TV-Werbezeitenverkauf Nettowerbeumsätze von 152,50 Millionen Euro erwirtschaftet. Die neuen „Heiter bis tödlich“-Serien liegen in vermarktungsrelevanten Zielgruppen zum Teil deutlich über den Vorgängerwerten. Daher sind wir zuversichtlich, dass die bereits aktuell positive Resonanz aus dem Werbemarkt sich auch in diesem Jahr fortsetzen wird.“

Interview: Patrick T. Neumann, dpa