ARD vor acht: Gottschalk will aus der „Todeszone“ angreifen

München/Berlin (dpa) - Ex-„Wetten, dass..?“-Moderator Thomas Gottschalk konzentriert sich jetzt auf seine neue Aufgabe bei der ARD. „Wenn ich sehe, was im deutschen Fernsehen so alles vor sich hin dilettiert, macht mir das eher Mut, noch mal anzugreifen“, sagt der 61-Jährige in einem Interview des Magazins „GQ“.

„Clint Eastwood hat sich mit 70 - als Regisseur - neu erfunden. Und die Stunde vor acht gilt ja als Todeszone, in die sich ohnehin keiner traut. Da stehe ich jetzt als Desperado. Einer gegen alle!“

Gottschalk wird vom 23. Januar an viermal in der Woche um 19.20 Uhr in der ARD die Sendung „Gottschalk live“ präsentieren, in der er tagesaktuelle Ereignisse aus einem neuen Studio in Berlin kommentieren wird.

Die Bezahlung habe bei der Entscheidung für einen Karriere-Neustart keine Rolle gespielt: „Ich habe mit einem gewissen Entsetzen festgestellt, dass mein Gehalt in etwa gleichbleibt. Entweder hat das ZDF für ein Dutzend Shows zu viel gezahlt, oder die ARD zahlt für 140 Sendungen zu wenig. Das ist mir aber in der Tat egal.“

Das gesellschaftliche Leben in der Hauptstadt will Gottschalk weitgehend ausklammern. „Ich werde in Berlin leben wie ein Mönch“, sagte Gottschalk. „Ora et labora. Beten um die Quote und ansonsten arbeiten: Work-out, Redaktion, Briefing, Sendung! Auf roten Teppichen oder Promipartys wird man mich eher selten sehen.“

Was die Arbeit betrifft: „Ich habe aber aus meinen Fehlern gelernt und werde mir das Ding nicht von irgendwelchen Bloggern, Medienjournalisten oder Onlinepraktikanten miesmachen lassen. Dieser Chor der Nörgler begleitet mich jetzt schon zu lang, als dass er mir Bange macht.“

Gottschalk hatte am Samstag zum letzten Mal „Wetten, dass..?“ moderiert. Er hatte die Show 1987 übernommen. Die Nachfolgefrage hat das ZDF noch nicht geklärt. Sie soll aber nach Angaben von Programmdirektor Thomas Bellut bis Anfang 2012 entschieden sein, weil die Sendung möglichst noch im ersten Halbjahr weitergehen soll.