Kritik an junger Reporterin Bericht über Mord: Darf eine Neunjährige das?
Selinsgrove. Hilde Kate Lysiak ist neun Jahre alt und interessiert sich sehr für Journalismus. In ihrer Heimatstadt Selinsgrove im US-Bundesstaat Pennsylvania bringt sie sogar eine eigene Zeitung heraus.
Die Orange Street News berichten üblicherweise über "süße" Lokalthemen wie zum Beispiel Vandalismus in Vorgärten der Nachbarschaft oder ein anstehendes Konzert von Popstar Taylor Swift. Dass das junge Mädchen am zweiten April über einen Mordfall, bei dem ein Mann seine Ehefrau mit einem Hammer erschlagen haben soll, berichtete, sorgte jedoch nun für viel Kritik.
Als sie am letzten Wochenende den anonymen Tipp über einen Mord an einer Frau in der Nachbarschaft bekommen hatte und wie üblich auf ihrer Website und bei YouTube darüber berichtete, fanden viele Leser das gar nicht mehr so süß und lustig.
Ein so junges Mädchen dürfte nicht über Gewaltverbrechen berichten, war das mehrheitliche Feedback im Internet. Lysiak solle lieber mit Puppen oder Freunden spielen und nicht über einen Mordfall berichten. Auch die Eltern des jungen Mädchens werden kritisiert, da sie es zulassen, dass die Neunjährige sich mit dem Mordfall beschäftigt und über das Thema berichtet.
Die Reporterin war mit ihren Berichten wesentlich schneller als die lokale Presse in Pennsylvania.
Lysiak selbst reagierte wütend auf die Kommentare und veröffentliche über ihren YouTube-Kanal ein Video: "Ich weiß, dass das manchen von euch nicht passt, und ich weiß, dass manche von euch wollen, dass ich mich hinsetze und mich ruhig verhalte, weil ich neun bin." Wer das wolle, solle sich vom Computer wegbewegen und etwas gegen die schlechten Nachrichten tun, über die sie berichte. "Da, ist das süß genug für euch?
Begonnen hatte Lysiak im Jahr 2014 mit einem Bericht über die Geburt ihrer kleinen Schwester. Bei der Produktion der Artikel hilft ihr Vater, ein ehemaliger Reporter der "New York Daily News" und Hildes ältere Schwester der Neunjährigen.
Trotz der enormen Kritik will sich das junge Mädchen weiterhin mit dem Mordfall an der Nachbarin beschäftigen und auch in Zukunft über solche Geschichten berichten.
