Cellist Beckmann ist „Bürger des Jahres“
Berlin (dpa) - Der Düsseldorfer Cellist Thomas Beckmann (53) ist für sein soziales Engagements mit dem Bürgerpreis der deutschen Zeitungen ausgezeichnet worden.
Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) überreichte den mit 20 000 Euro dotierten Preis am Mittwoch in Berlin. Eine Jury mit rund 50 Chefredakteuren wählte Beckmann aus. Dieser hatte 1996 zusammen mit sieben Freunden den Verein „Gemeinsam gegen Kälte“ gründete, eine bundesweite Hilfsaktion für arme und obdachlose Menschen.
Auslöser für Beckmanns Engagement waren zwei erfrorene obdachlose Frauen in der Düsseldorfer Altstadt. Mit Benefizkonzerten habe er schon mehr als 1,5 Millionen Euro gesammelt, hieß es in der Begründung. Damit habe er sein Talent in den Dienst der guten Sache gestellt. Der Preis wurde zum ersten Mal vergeben und soll auch in diesem Jahr wieder ausgeschrieben werden.
Der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Helmut Heinen, betonte die große Bedeutung des bürgerlichen Engagements in einer immer komplexer werdenden Welt. „Unsere Zeitungen können hier eine gar nicht hoch genug zu schätzende Rolle der Vermittlung, Erläuterung und Einordnung spielen.“ Zugleich müssten die Zeitungen aber auch Wächter sein und den handelnden Personen auf die Finger schauen.
Regierungschefin Kraft lobte, die Arbeit von Beckmann sei unersetzlich. „Die meisten von uns verschließen die Augen vor dem Elend dieser Menschen.“
Insgesamt hatten 37 Zeitungen Kandidaten für den Preis eingereicht. Beckmann setzte sich gegen Präsidentschaftskandidat Joachim Gauck und Showmaster Günther Jauch durch sowie gegen die Fußballer Philipp Lahm und Mesut Özil.