Christine Neubauer trauert alten TV-Zeiten nach

Grünwald (dpa) - Christine Neubauer (52) trauert den alten Zeiten im Fernsehen nach. „Das Paradies ist weg“, sagte die Schauspielerin bei der 50-Jahr-Feier des Bayerischen Fernsehens. Denn heute leiste sich kein Sender mehr, nur wenige Minuten am Tag zu drehen.

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Die Moderatorin Sandra Maischberger (48), die beim Jugendmagazin „Live aus dem Schlachthof“ vom Bayerischen Rundfunk (BR) angefangen hatte, meinte, früher habe es mehr Freiheiten und Toleranz gegenüber Querköpfen gegeben. Heute gebe es mühsame Auseinandersetzungen, „wen man einladen darf und wen nicht“. Und: „Die Leute haben getrunken.“ Alkoholkonsum in der Sendung sei früher kein Problem gewesen.

Auch Ottfried Fischer („Der Bulle von Tölz“) erinnerte in der Live-Gala am Freitagabend an alte Zeiten. Mit dem Bayerischen Fernsehen sieht sich der 60-Jährige eng verbunden: „Ich frage mich, wer wen geprägt hat.“

Am Ende warf der Zukunftsforscher Gerd Leonhard einen warnenden Blick nach vorn: „Ich denke, dass das Wort "Fernsehen" vielleicht innerhalb von zehn Jahren als solches verschwindet.“

Am 22. September 1964 war das Bayerische Fernsehen, das damals noch den Namen „Studienprogramm“ trug, als erstes der „Dritten Programme“ in Deutschland auf Sendung gegangen. Wenige Wochen später folgte der Hessische Rundfunk (HR). NDR (Norddeutscher Rundfunk) und WDR (Westdeutscher Rundfunk) kamen 1965 dazu.