TV-Kommissar Dietmar Bär: Alte „Tatorte“ sind wie Zeitdokumente

Berlin/Köln/Daun (dpa) — Ein richtig alter „Tatort“ im Fernsehen kann für Schauspieler Dietmar Bär (56) wie eine Reise in die Vergangenheit sein. „Der Tatort ist immer aktuell“, sagte Bär, bekannt als Kölner „Tatort“-Kommissar Freddy Schenk.

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Und deswegen sage fast jeder „Tatort“ etwas über die Zeit aus, in der er entstanden sei: „Heute guckt man sich den an und sieht das wie ein kleines Zeitdokument“, sagte Bär der Deutschen Presse-Agentur.

Alte „Tatort“-Folgen aus den 1970er und 1980er Jahren zeigten nicht nur, wie sich Aufbau und Schnitt eines Fernsehkrimis verändert hätten. Sie gäben immer auch Auskunft über den gesellschaftlichen Wandel: „Aus der Zeitgeschichte heraus ändern sich die Dinge.“ In alten Kölner „Tatorten“ seien Seiten der Stadt zu sehen, die es schon lange nicht mehr gebe. Dies gelte auch für andere Städte. „In 20 oder 30 Jahren sind auch die heutigen Tatorte zeitgeschichtlich interessant.“

Bär ermittelt bereits seit 20 Jahren gemeinsam mit Klaus J. Behrendt (Max Ballauf) in Köln. Den Erfolg des Kölner „Tatorts“ führt er darauf zurück, „dass es das so lange gibt und es auch immer gut geblieben ist und bleiben durfte“. Zudem empfänden Zuschauer die Figuren Ballauf und Schenk als authentisch: „Ob im Theater oder im Fernsehen: Schauspielerei muss glaubhaft sein.“

Ob er mit seinem Kollegen Behrendt auch noch 30 Jahre „Tatort“ feiern werde, könne er nicht sagen: „Das ist rein spekulativ.“ In den vergangenen zwei Jahrzehnten sei man bestens miteinander ausgekommen: „Wir haben seit 1997 auch eins gemeinsam: Einen großen Wohnwagen, in dem wir uns vorbereiten können. Und das geht irgendwie ziemlich gut mit einer Zweiergarderobe.“

Er selbst schaue gerne Krimis im Fernsehen, sagte Bär. „Aber nicht alles.“ Außerdem möge er Kochsendungen. Am 23. September ist Bär beim Krimifestival „Tatort Eifel“ in Daun (Kreis Vulkaneifel) als Jurymitglied bei der Verleihung der Roland-Filmpreise dabei.